Die stark gebeutelte Aktie von Evotec kann sich am heutigen Freitag leicht erholen. Mit einem Plus von einem Prozent gehört sie am Vormittag zu den sechs stärksten Werten im MDAX. Ihr kommt dabei auch eine Einschätzung der kanadischen Bank RBC zugute, die zwar das Kursziel für Evotec gesenkt hat, aber weiter optimistisch für die Aktie gestimmt ist.
RBC bewertet die Aktie von Evotec weiter mit „Outperform“, das Kursziel wurde aber von 16 auf zwölf Euro reduziert. Analyst Charles Weston wies in seiner jüngsten Studie darauf hin, dass es sich im derzeitigen Marktumfeld nicht bewährt habe, dass sich der Wirkstoffentwickler mehr auf Wachstum denn auf Profitabilität konzentriere. Er betonte aber gleichzeitig, dass die Situation aber nicht bedeute, dass das Geschäftsmodell kaputt ist. Der Weg zur angepeilten Erholung der Margen werde wohl holprig, doch der Fokus darauf dürfte dazu beitragen, die Margen- und Bewertungslücken im Vergleich zur Konkurrenz zu schließen.
Charles Weston von RBC gehört mit seiner Einschätzung zu den optimistischeren Analysten. Zuletzt auf die pessimistische Seite ist hingegen die Deutsche Bank gewechselt. Sie stuft Evotec mit „Sell“ und einem Kursziel von vier Euro ein. Analyst Falko Friedrichs war vom Ausmaß der jüngsten Ergebnisentwicklung negativ überrascht. Er wies darauf hin, dass der neue Konzernchef nun erst einmal weiter an der strategischen Überprüfung arbeite. Er rechnet durchaus damit, dass es erst noch einmal schlimmer werden könnte, bevor es wieder aufwärts geht.
Auch wenn die Aktie von Evotec heute zu den Gewinnern zählt, das Papier ist weiterhin klar angeschlagen. Die Aktie arbeitet derzeit an einer Bodenbildung. Der neue Vorstandschef muss nun unter Beweis stellen, dass er das Unternehmen wieder auf Kurs bekommt. Auch das Vertrauen der Anleger muss wieder zurückgewonnen werden. Anleger bleiben deswegen weiter außen vor und warten klare positive Signale ab.