Größer könnten die Gegensätze wohl kaum sein. Die Aktie von Evotec hat im zurückliegenden Jahren einen massiven Einbruch erfahren. Auf 52-Wochen-Sicht gehört sie zu den schlechtesten Aktien im SDAX. Auf Monatssicht zeigt sich jedoch ein anderes Bild. Hier ist Evotec sogar der größte Gewinner.
Blickt man auf die vergangenen zwölf Monaten, so zeigt sich bei Evotec ein katastrophales Bild. Die Aktie hat in diesem Zeitraum mehr als 50 Prozent an Wert eingebüßt. Nur SMA Solar (minus 74,2 Prozent), Verbio (minus 66,2 Prozent) und Compugroup (minus 58,9 Prozent) entwickelten sich noch schlechter. Legt man das Januarhoch bei 21,42 Euro zugrunde, so ergibt sich bis zum Jahrestief, das Anfang August bei 5,06 Euro markiert wurde, sogar ein Verlust von mehr als 75 Prozent.
Doch die Talfahrt konnte nun erst einmal gestoppt werden. Im 1-Monatsvergleich hat die Aktie von Evotec 51,9 Prozent zulegen können. Damit ist das Papier vor Adtran Holdings (plus 42,8 Prozent) und Salzgitter (plus 23,3 Prozent) der größte Gewinner im SDAX in diesem Zeitraum.
Zum einen gab es einige positive Kooperationsnews, zum anderen hoffen Anleger darauf, dass die Talsohle bei Evotec durchschritten sein könnte und der neue Vorstandschef, Christian Wojczewski, das Unternehmen wieder auf Kurs bringt. Wojczewski erklärte im Rahmen der Vorlage der 9-Monatszahlen zuletzt: „Wir setzen die erfolgreiche Umsetzung unseres ‚Priority Reset‘, also einer Neuausrichtung unserer Prioritäten, fort und haben bei wichtigen Initiativen erhebliche Fortschritte erzielt. Neue und erweiterte Partnerschaften unterstreichen deutlich die anhaltende Führungsrolle von Evotec in den Bereichen F&E und Präzisionsmedizin. Auf dieser außergewöhnlich starken Grundlage legen wir nun den Grundstein für ein beschleunigtes Transformationsprogramm, das den Weg für langfristiges profitables Wachstum ebnen wird. Während sich das herausfordernde Marktumfeld auf die kurzfristigen Ergebnisse ausgewirkt hat, machen wir bei der Prüfung strategischer Prioritäten große Fortschritte und freuen uns darauf, Anfang 2025 darüber zu berichten.“
Zuletzt ist zudem Übernahmefantasie in den Wert gekommen. Nachdem bekannt wurde, dass Triton mittlerweile 9,16 Prozent der Stimmrechte an Evotec hält. Evotec hat allerdings eventuelle Übernahmegespräche dementiert.
Die neu aufgekommene Übernahmefantasie könnte dem Papier weiter Unterstützung verleihen. Fundamental wichtig ist für Evotec aber, dass man das stark beschädigte Vertrauen der Anleger in das Unternehmen wieder aufbauen kann. Hierzu muss Evotec in dem kommenden Monaten mit entsprechenden News liefern. Nur für Risikobereite.