Kräftig nach oben ging es am Montag bei der Aktie von Evotec. Zeitweise konnte die Aktie fast 27 Prozent auf den höchsten Stand seit Anfang Juli zulegen. Am Ende stand ein Plus von knapp 17 Prozent zu Buche. Übernahmefantasie hat den Wert zum Wochenstart kräftigen Aufwind verliehen.
Der Finanzinvestor Triton hatte am Montagmorgen mitgeteilt, direkt und indirekt einen Stimmrechtsanteil von gut neun Prozent aufgebaut zu haben. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete gegen Mittag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen, dass Triton eine Übernahme von Evotec erwäge.
Ein Unternehmenssprecher von Evotec dementierte jedoch am Nachmittag mögliche Übernahmegespräche: Über die Mitteilung von Tritons Einstieg hinaus habe es keine Diskussion oder Verhandlung gegeben. Daraufhin büßten die Aktien von Evotec einen Teil ihrer Kursgewinne wieder ein.
Seit dem Zwischentief Mitte Oktober haben die Evotec-Papiere nun schon rund drei Viertel gewonnen. Gleichwohl: Seit Jahresanfang gerechnet belaufen sich die Kursverluste immer noch auf gut 58 Prozent.
So hatte zunächst der überraschende Abschied des langjährigen Evotec-Chefs für große Unsicherheit unter Anlegern gesorgt. Im Frühling und Sommer enttäuschte der Konzern dann jeweils mit seinen Geschäftsausblicken.
In der vergangenen Woche hielt die Unternehmensführung an den im Sommer gesenkten Jahreszielen fest. Um die Markterwartungen für 2024 zu erreichen, müsse Evotec die Profitabilität im Schlussquartal aber verbessern, hatte Analyst Benjamin Jackson vom Investmenthaus Jefferies nach der Veröffentlichung der Geschäftszahlen gesagt. Jefferies trifft sich heute mit dem Vorstandschef Christian Wojczewski und dem IR-Chef Volker Braun, um die Q3-Resultate, die jüngsten Fortschritte bei Evotecs strategischer Neuausrichtung auf profitables Wachstum sowie aktuelle Erwartungen für den Erholungsverlauf und allgemeinere Markttrends zu besprechen. Hier ist also demnächst ein Studien-Update von Jefferies zu erwarten.
Mit dem jüngsten Kursanstieg ist der Aktie kurzzeitig auch der Sprung über die 200-Tage-Linie gelungen, bis zum Handelsende ist das Papier aber wieder darunter zurückgefallen. Ein nachhaltiger Ausbruch darüber würde ein klares positives Signal für die Aktie bedeuten. Die neu aufgekommene Übernahmefantasie könnte dem Papier weiter Unterstützung verleihen. Fundamental wichtig ist für Evotec aber, dass man das stark beschädigte Vertrauen der Anleger in das Unternehmen wieder aufbauen kann. Hierzu muss Evotec in den kommenden Monaten mit entsprechenden News liefern. Nur für Risikobereite.