Der Megatrend Künstliche Intelligenz (KI) dürfte viele Branchen auf den Kopf stellen. Das disruptive Potenzial wird sicherlich auch die Medikamentenforschung und -entwicklung mit voller Breitseite zu spüren bekommen. Indes arbeitet Eli Lilly fortan mit OpenAI (bekannt für ChatGPT) zusammen, um multiresistenten Erregern den Kampf anzusagen.
Demnach soll die generative KI von OpenAI genutzt werden, um neuartige antimikrobielle Mittel zur Behandlung arzneimittelresistenter Krankheitserreger zu entwickeln. Antimikrobielle Resistenz (AMR) sei eine der größten Bedrohungen für die öffentliche Gesundheit und die Entwicklung in der globalen Gesundheitslandschaft, so Eli Lilly.
Zur Einordnung: Laut der AOK gibt es in Deutschland pro Jahr circa 55.000 Infektionen und 2.400 Todesfälle durch multiresistente Erreger.
"Unsere Zusammenarbeit mit OpenAI ist ein bahnbrechender Schritt im Kampf gegen die wachsende, aber übersehene Bedrohung durch antimikrobielle Resistenzen", so Diogo Rau, EVP und Chief Information and Digital Officer bei Eli Lilly zur Zusammenarbeit mit dem ChatGPT-Entwickler. "Generative KI eröffnet eine neue Möglichkeit, die Entdeckung neuer antimikrobieller Wirkstoffe und die Entwicklung maßgeschneiderter Technologien im Kampf gegen arzneimittelresistente Erreger zu beschleunigen. Diese Partnerschaft unterstreicht unser Engagement für die Bewältigung der großen gesundheitlichen Herausforderungen, mit denen Menschen auf der ganzen Welt konfrontiert sind."
Ein spannender Deal, den das weltweit wertvollste börsennotierte Pharma-Unternehmen eingefädelt hat. Die starke Performance der vergangenen Jahre fußt allerdings vor allem auf einer Substanz: Tirzepatide. Eli Lilly hat das GLP-1-Präparat zunächst zur Behandlung von Diabetes zur Zulassung geführt (Handelsname: Mounjaro). Seit gut einem Jahr ist der Wirkstoff in den USA auch zur Behandlung von Adipositas unter dem Namen Zepbound erhältlich.
Die Aktie von Eli Lilly hat am Dienstag einmal mehr ein neues Rekordhoch markiert. Auch wenn der Trend stimmt und das Unternehmen auf einem guten Weg ist, zur ersten Pharma-Firma mit einer Billionen-Dollar-Bewertung aufzusteigen, sollten Anleger die äußerst knackige Bewertung im Hinterkopf behalten. Der Titel ist derzeit nur eine Halteposition.