In der Corona-Pandemie hat es das Tübinger Unternehmen CureVac nicht geschafft, einen Covid-19-Impfstoff zur Zulassung zu führen. BioNTech und sein amerikanischer Partner Pfizer hingegen schon. Zwischen den mRNA-Spezialisten schwelt seit geraumer Zeit ein Patentstreit, in dem es in Kürze Bewegung geben sollte.
"Patentstreitigkeiten in der Pharmabranche sind sehr normal. Das ist eine Industrie, die auf Innovation basiert und auf Innovation angewiesen ist. Wenn Produkte entwickelt sind, gibt das Patentrecht einen gewissen Schutzmechanismus. Da hat man eine Chance, die Kosten, wieder reinzubekommen", so CureVac-Chef Alexander Zehnder gegenüber dpa. "Und wir glauben, dass Erfolge, die insbesondere BioNTech und Pfizer mit ihrem Medikament gemacht haben, auf unseren Erfindungen basieren und auf unseren Patenten beruhen."
Entscheidende Wochen
Zuletzt hatte das Landgericht Düsseldorf im Streit um Corona-Impfstoff-Patente vier laufende Verfahren ausgesetzt. Eine endgültige Entscheidung dazu wird am 28. Dezember erwartet. Das Bundespatentgericht in München wird bereits zuvor (19. Dezember) den Streit von BioNTech und CureVac verhandeln. Kläger ist in diesem Fall BioNTech. Das Mainzer Unternehmen will ein Patent von CureVac für nichtig erklären lassen.
"Es ist eher selten, dass Firmen bis zum Schluss auf ein Urteil warten", so Zehnder im dpa-Interview. Laut dem Manager habe BioNTech in den drei Jahren von 2020 bis 2023 etwa 100 Milliarden Dollar eingenommen. "Selbst ein kleiner Anteil an 100 Milliarden ist schon eine sehr große Zahl. Ich will aber nicht spekulieren, wie groß sie sein könnte", so der Manager weiter.
CureVac und BioNTech sollten eine außergerichtliche Einigung finden. Unter den beiden mRNA-Werten favorisiert DER AKTIONÄR ganz klar das Papier von BioNTech. Bei Pfizer, das Unternehmen sorgte in dieser Handelswoche mit einem schwachen Ausblick auf 2024 für Schlagzeilen, sollten Anleger vor einem Einstieg eine klare Bodenbildung abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)
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