Wacker Chemie und der Tübinger Biotechkonzern CureVac arbeiten bei der Produktion eines Impfstoffkandidaten gegen Covid-19 zusammen. Der Spezialchemiekonzern wird im ersten Halbjahr 2021 mit der Produktion der mRNA-Wirkstoffsubstanz für den Impfstoffkandidaten CVnCoV in Amsterdam beginnen, wie beide Unternehmen am Montag gemeinsam mitteilten. Am Wacker-Standort Amsterdam sollen pro Jahr mehr als 100 Millionen Dosen des Impfstoffes von CureVac hergestellt werden. Zudem gebe es Erweiterungsoptionen.
Jüngst veröffentlichte Zwischenergebnisse einer klinischen Phase-1-Studie von CureVac hatten gezeigt, dass CVnCoV im Allgemeinen gut verträglich war und zusätzlich zu den ersten Anzeichen einer T-Zellen-Aktivierung starke Antikörperreaktionen auslöste. Die für eine mögliche Zulassung relevante Phase-3-Studie soll noch 2020 starten.
„Wir sind stolz darauf und hoch motiviert, gemeinsam mit CureVac einen Beitrag im Kampf gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie zu leisten“, sagte Rudolf Staudigl, Vorstandsvorsitzender von Wacker. Am Standort Amsterdam von Wacker werden seit 20 Jahren Impfstoffe für die klinische Entwicklung wie auch die kommerzielle Versorgung hergestellt. Das Portfolio reicht von klassischen Lebend- und Totimpfstoffen über proteinbasierte Impfstoffe bis hin zu Polysaccharid- und Glykokonjugatimpfstoffen. In den vergangenen Monaten hat Wacker in den Standort investiert und Vorbereitungen getroffen, um auch mRNA-basierte Impfstoffe herstellen zu können. Diese neue Impfstoffklasse erweitert das breite Portfolio, das Wacker seinen Kunden anbietet.
Die Wacker-Chemie-Aktien zogen auf die Nachricht hin an und notierten zuletzt knapp vier Prozent im Plus und konnten damit ein Kaufsignal generieren. Die Aktie von CureVac legte sogar um knapp fünf Prozent zu. Der AKTIONÄR hat das Papier Ende September bei 41,00 Euro zum Kauf empfohlen. Seitdem liegt die Aktie fast 70 Prozent in Front. Anleger lassen hier die Gewinne weiter laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)