Die massive Corona-Welle in China erreicht ihren Höhepunkt. Nach Modellrechnungen könnte die Zahl der täglichen Neuinfektionen bis spätestens Freitag auf einen Spitzenwert von 4,8 Millionen pro Tag gestiegen sein, bevor sie wieder abnimmt, wie das in London ansässige Forschungsinstitut Airfinity berichtete.
Die Ausbreitung des Virus hatte sich nach Angaben der Experten auch durch die Anfang Januar begonnene Reisewelle zum laufenden chinesischen Neujahrsfest stärker als erwartet beschleunigt. Nach Schätzungen des führenden Epidemiologen Wu Zunyou vom nationalen Gesundheitsamt (CDC) dürften sich bereits bis zu 80 Prozent aller Chinesen mit dem Virus angesteckt haben – mehr als eine Milliarde.
Wurden ursprünglich zwei Infektionskurven vorhergesagt, wird jetzt vielmehr eine größere und längere Welle erwartet, was den Druck auf Krankenhäuser noch erhöhen dürfte und eine höhere Sterblichkeit erwarten lasse, berichteten die Forscher von Airfinity. Ihre neu vorgelegten Hochrechnungen berücksichtigen Berichte, wonach einige inländische Provinzen, darunter Henan, Gansu, Qinghai und Yunnan, den Höhepunkt ihrer Infektionswelle bereits erreicht haben.
Nach fast drei Jahren hatte China vor sieben Wochen seine strikte Null-Covid-Strategie mit Lockdowns, Zwangsquarantäne und Massentests abrupt aufgegeben. Die Maßnahmen konnten das Virus nicht mehr stoppen und belasteten die zweitgrößte Volkswirtschaft. Begründet wurde die völlige Lockerung mit leichteren Krankheitsverläufen durch die Omikron-Variante. Seither rollt eine große Infektionswelle durch das bevölkerungsreichste Land der Welt. Krankenhäuser und Krematorien sind überlastet, viele Medikamente ausverkauft.
In den vergangenen Monten war auch immer wieder im Gespräch, ob nicht westliche Impfstoffe – wie der von BioNTech – zugelassen werden könnten. Zuletz brachte auch Stephane Bancel, Chef des US-Konkurrenten Moderna, das Thema auf den Tisch. Im Rahmen des World Economic Forums in Davos erkärte Bancel, dass sich sein Unternehmen in aktiven Gesprächen mit China befindet.
Sollte es doch noch zu einem Einsatz von mRNA-Impstoffen in China kommen, würde dies neuen Schwung für die Aktien bedeuten. Der Vorteil von BioNTech: Die Mainzer haben bereits eine Kooperation mit Fosun Pharma aus China. Dadurch wäre die Hürde für China, westliche Impfstoffe zuzulassen, deutlich geringer. Langfristig wird letzendlich aber der Erfolg der weiteren Pipeline-Projekte ausschlaggebend sein. Derzeit ist deswegen Geduld gefragt.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Pfizer und BioNTech.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von BioNTech befinden sich im AKTIONÄR-Depot.