Der US-Pharmakonzern Merck plant die Entwicklung zweier Impfstoffe und eines Medikaments zur Behandlung des neuartigen Coronavirus. Wie das Unternehmen am Dienstag in Kenilworth mitteilte, habe Merck kürzlich die Rechte zur Entwicklung eines vielversprechenden antiviral wirkenden Medikamentenkandidaten erworben. Die Aktie des Pharmakonzerns legt gut zwei Prozent zu.
Der an der Emory Universität entwickelte EIDD-2801 genannte Wirkstoff wirke ähnlich wie das von Gilead Sciences entwickelte Remdesivir. Jedoch könne es laut Merck-Chef Kenneth Frazier als Pille verabreicht werden. Es sei zudem leichter herzustellen und in großer Stückzahl zu produzieren.
Bei der Entwicklung von Impfstoffen konzentriere sich das Pharmaunternehmen auf Lösungsansätze, die bereits bei Ebola zum Ziel geführt hatten. "Wir verstehen wie er [der Impfstoff] sich verhält, wie man ihn herstellt und vervielfacht, weil wir mit dem Verfahren bereits Erfahrung haben", hieß es dazu vom Vorstandschef.
Frazier stellte zudem fest, dass sich das Unternehmen dazu verpflichtet sieht einen "bezahlbaren Zugang" zu Impfstoffen und Medikamenten sicherzustellen. Auch werde man kein Land bevorzugen und stattdessen zuallererst Beschäftigte in Gesundheitsberufen und andere Menschen mit hohem Risiko versorgen.
Die Aktie von Merck hat sich seit dem Korrekturtief im März bei 65,25 Dollar deutlich erholt. Im April ist das Papier jedoch beim Ausbruchsversuch über die 200-Tage-Linie gescheitert. Die anschließende Konsolidierung fand bei gut 75 Euro aber ein Ende. Nun nimmt die Aktie wieder Fahrt auf. Aber erst der erfolgreiche Ausbruch würde das charttechnische Bild klar aufhellen. Allerdings sieht DER AKTIONÄR derzeit bei anderen Werten im Pharma- und Biotechsektor mehr Potenzial. Weswegen die Aktie von Merck & Co derzeit nur eine Halteposition ist.
(Mit Material von dpa-AFX)