Der amerikanische Pharma-Riese Bristol Myers Squibb bleibt aktiv und treibt seine Portfolio-Optimierung weiter konsequent voran. Nachdem eine Zusammenarbeit mit dem Tübinger Onkologie-Spezialisten Immatics vor dem Aus steht, geht das Unternehmen wiederum eine Partnerschaft im Bereich Alzheimer ein – mit der schwedischen BioArctic.
Die Skandinavier haben mit Bristol Myers Squibb für das PyroGlutamat-Amyloid-beta (PyroGlu-Aβ)-Antikörperprogramm eine weltweite exklusive Lizenzvereinbarung unter Dach und Fach gebracht, einschließlich der Substanzen BAN1503 und BAN2803, wobei letzteres die sogenannte BrainTransporter-Technologie von BioArctic beinhaltet.
Im Rahmen des Deals erhalten die Schweden, die der eigentliche Ursprung des bereits zugelassenen Biogen- respektive Eisai-Alzheimermedikaments Leqembi (Lecanemab) sind, 100 Millionen Dollar. On top winken bis zu 1,25 Milliarden Dollar an Meilensteinzahlungen. Darüber hinaus kann sich im Falle von Marktzulassungen die schwedische Biotech-Gesellschaft auf gestaffelte Lizenzgebühren im niedrigen zweistelligen Prozentbereich auf weltweite Produktverkäufe freuen.
Die neue Lizenzvereinbarung mit Bristol Myers Squibb ist ein Meilenstein für BioArctic. Denn die Substanzen respektive Technologie, auf die es die Amerikaner abgesehen haben, befinden sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium. Umso höher ist der Deal einzuschäten, den das BioArctic-Management eingefädelt hat. Dass die Aktie daraufhin mit einem Plus von gut 30 Prozent reagiert, verwundert nicht. Denn vor dem Kurssprung lag die Marktkapitalisierung des Neuroscience-Spezialisten bei gerade einmal 1,3 Milliarden Euro.
BioArctic verfolgt spannende Projekte in den Bereichen Alzheimer, Parkinson und anderen Erkrankungen des Zentralen Nervensystems. Der jüngste Deal mit Bristol Myers Squibb sollte den Wert wieder verstärkt in den Anlegerfokus rücken. In die Fahnenstange sollte nun allerdings nicht hineingekauft werden. Anleger platzieren den spekulativen Biotech-Titel auf der Watchlist.