BioNTech ist im Tagesverlauf immer stärker ins Minus gerutscht. Am Abend notiert das Papier auf der Handelsplattform Tradegate mittlerweile 7,6 Prozent tiefer bei 153,20 Euro. Damit ist die Aktie erneut am horizontalen Widerstand aus Februar- und Märzhochpunkten gescheitert. Im Fokus stehen derzeit neue Erkenntnisse zur Wirksamkeit der vierten Dosis.
Eine neu veröffentlichte Studie zu Auffrischungsimpfungen des Covid-19-Impfstoffs von BioNTech/Pfizer in Israel zeigte, dass eine zweite Auffrischungsimpfung das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung zwar spürbar senkt, die Menschen aber nur kurz vor einer Infektion schützt.
Für die im Fachblatt New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie wurden Daten von gut 1,2 Millionen Menschen ab 60 Jahren ausgewertet. Das Forschungsteam verglich die Zahl der Coronainfektionen und schweren Covid-19-Erkrankungen von Menschen, die vor mindestens acht Tagen ihre vierte Impfung erhalten hatten, mit einer Gruppe, die nur dreifach geimpft waren. Zudem gab es eine weitere Kontrollgruppe, die Studienteilnehmer beinhaltete, die sich während des Studienzeitraum ein viertes Mal impfen ließen – und damit die Schutzwirkung noch nicht eingetreten war.
Ab dem 8. Tag wies die doppelt geboosterte Gruppe weniger Infektionen und auch weniger schwere Krankheitsverläufe auf. Nach nur sechs Wochen war der Effekt jedoch nahezu komplett verschwunden.
Die neuesten Ergebnisse kamen heute vor einem Treffen eines Beratungsgremiums der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) zum Thema Auffrischungsimpfungen.
Die Einnahmen aus den Corona-Impfstoffen verhelfen BioNTech zu sicheren hohen Einnahmen. Immer wichtiger wird für BioNTech aber die weitere Pipeline. Insbesondere im Onkologiebereich ist diese prall gefüllt. Diese gilt es nun rasch voranzutreiben. Etwaige positive Nachrichten hierzu könnten neuen Schwung in die Aktie bringen. In den kommenden Wochen könnte zudem ein speziell auf die Omikron-Variante angepasster Impfstoff zugelassen werden. Auch dies könnte die Aktie unterstützen. Derzeit ist Geduld gefragt. Dabeibleiben.