Wenn man Anleger fragt, welche Aktie im DAX wohl die beste Aktie der vergangenen sechs Monate gewesen ist, werden wohl die wenigsten die Aktie von Merck nennen. Doch das Papier ist sogar der mit Abstand beste Wert im deutschen Leitindex. Mehr als 50 Prozent konnte die Aktie im zurückliegenen halben Jahr zulegen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen mit deutlichem Abstand Infineon mit einem Plus von 34,9 Prozent und HelloFresh mit plus 30,6 Prozent.
Merck profitiert aktuell in der Corona-Pandemie vor allem von seinem Laborgeschäft, das unter anderem viele Impfstoffhersteller beliefert. So produzieren die Darmstädter etwa Lipide als Baustein für den Impfstoff von BioNTech.
Vor Kurzem hat die Merck-Aktie bei 219,50 Euro ein neues Allzeithoch markiert. Am heutigen Dienstag muss das Papier aber etwas Federn lassen. Gut 1,5 Prozent geht es nach unten auf 212,90 Euro. Dabei gab es eigentlich weitere gute News.
Merck und das Pediatric Praziquantel Consortium haben bekannt gegeben, dass die zulassungsrelevante Phase-3-Studie zu Arpraziquantel den primären Endpunkt der klinischen Heilung bei Kindern im Alter von drei Monaten bis sechs Jahren erreicht hat, berichtet dpa-AFX. Bei Arpraziquantel handelt es sich um eine potenzielle neue Therapieoption für Bilharziose, die zu den vernachlässigten Tropenkrankheiten gehört. Das Arzneimittel ist auf die Bedürfnisse der schätzungsweise 50 Millionen an Bilharziose erkrankten Kinder im Vorschulalter zugeschnitten, für die es derzeit keine Therapieoption gibt.
Das heutige Kursminus dürfte nur eine vorübergehende Verschnaufpause auf dem weiteren Weg nach oben sein. Auch viele Analysten werden immer optimistischer. Die US-Bank JPMorgan beispielsweise hat das Kursziel für Merck KGaA von 230 auf 245 Euro angehoben und die Einstufung auf "Overweight" belassen. Das starke Wachstum des Pharma- und Spezialmaterialienkonzerns dürfte sich auch im kommenden Jahr fortsetzen, schrieb Analyst Richard Vosser in seiner jüngsten Studie. Der Experte hob seine Schätzungen bis zum Jahr 2026 – insbesondere für das Laborgeschäft, aber auch für die Elektroniksparte.
Auch die Deutsche Bank hat das Kursziel für Merck KGaA von 240 auf 248 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Die Anlagestory des Pharma- und Spezialchemiekonzerns spreche für eine weiter überdurchschnittliche Entwicklung 2022, schrieb Analyst Falko Friedrichs.
Die Geschäfte bei Merck laufen weiter stark. Investierte Anleger lassen die Gewinne laufen, allerdings ist die Aktie mittlerweile sicher kein Schnäppchen mehr. Ein Stopp bei 150,00 Euro sichert die Gewinne nach unten ab.
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