Die Aktie von Dermapharm hat am Mittwoch mit massiven Verlusten auf enttäuschende Geschäftszahlen des Arzneimittelherstellers reagiert. Mit den Papieren des Biospritherstellers Verbio zählt der Pharma-Wert zu den schwächsten Titel im Nebenwerte-Index SDAX und rauscht auf den tiefsten Stand seit 2020.
Dermapharm habe einen schwachen Jahresauftakt hingelegt und die Markterwartungen deutlich verfehlt, urteilte Analyst Daniel Grigat vom Analysehaus Stifel mit Blick auf die Entwicklung des Umsatzes und des operativen Ergebnisses (EBITDA). Dies dürfte bei Anlegern negativ ankommen, auch wenn das operative Ergebniswachstum dynamischer gewesen sei als vom Unternehmen selbst avisiert. Er bleibt aber optimistisch für die Aktie und hält es für möglich, dass die Unternehmensziele irgendwann höher gesteckt werden.
Alexander Thiel vom Analysehaus Jefferies attestierte dem Arzneimittelhersteller ein durchwachsenes erstes Quartal. Dermapharm sei solide, aber nicht begeisternd ins Jahr gestartet. Die bestätigten Jahresziele belegten die konservative Ausblickspolitik des Unternehmens.
Im Herbst 2020 hatte die frisch vermeldete Kooperation mit BioNTech bei der Produktion des Corona-Impfstoffs den guten Lauf der Aktie noch angetrieben, 2021 hatte das Unternehmen mächtig davon profitiert. Doch die Euphorie ist mittlerweile verflogen. Anfang Januar war kursmäßig das Ende der Fahnenstange erreicht: Vom Rekordkurs bei fast 92 Euro ist der Kurs mittlerweile um etwa die Hälfte eingebrochen.
DER AKTIONÄR findet den Kursrutsch nach den Zahlen überzogen. Langfristig wird Dermapharm seinen Weg als Hersteller von patentfreien Markenarzneimitteln gehen und seinen Wachstumskurs fortsetzen können. Charttechnisch drängt sich derzeit allerdings kein Kauf auf. Anleger sollten den spannenden Nebenwert aber unbedingt auf der Watchlist haben.
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