Die Infektionszahlen in Deutschland steigen wieder an. Dabei kann man in den vergangenen Wochen eine deutliche Zunahme des Anteils von Mutationen feststellen. Wie aus einer Erhebung des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht, hat in der zehnten Kalenderwoche die britische Variante B.1.1.7 einen Anteil von 72 Prozent an den gesamten Corona-Neuinfektionen in Deutschland erreicht. Nun stellt sich die Frage, wie gut die verschiedenen Corona-Impfstoffe die Mutationen unschädlich machen können.
Hierzu muss man ganz klar vornewegschicken, dass derzeit noch umstritten ist, welcher Impfstoff vor welcher Mutante besser schützt. Hier kommen Studien und Erfahrungsberichte zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Zuletzt konnten aber insbesondere BioNTech und Moderna vielversprechende Studienergebnisse veröffentlichen. BioNTech veröffentlichte in-vitro-Daten in der Fachzeitschrift Nature Medicine, die zeigen, dass Seren von mit dem Pfizer-BioNTech COVID-19-Impfstoff geimpften Personen SARS-CoV-2 mit Schlüsselmutationen der Virusvarianten, die im Vereinigten Königreich und Südafrika entdeckt wurden, neutralisieren.
Zuvor hatte bereits der US-Hersteller Moderna erklärt, dass sein Impfstoff gegen die britische und die südafrikanische Variante wirkt. Dies bestätigen auch zwei sogenannte Neutralisationsstudien des nationalen US-Gesundheitsinstituts in Washington (NIH) und der Universität von Texas.
Mittlerweile gibt es aber auch Berichte, dass die Impfstoffe von Moderna und Pfizer/BioNTech gegen die Südafrika-Variante B1351 deutlich weniger wirksam zu sein scheinen, als bislang gedacht.
Beim Astrazeneca-Impfstoff scheint die Wirksamkeit gegen die B.1.1.7-Variante sehr gut zu sein, bei der südafrikanischen Mutation B1351 scheint diese jedoch deutlich geringer zu sein.
In Brasilien verschärft sich derweil die Lage. Dort verbreitet sich die hoch ansteckende Variante P.1 immer stärker. Auch in Europa wurde diese schon nachgewiesen. Der Impfstoff von BioNTech/Pfizer und der Impfstoff von Astrazeneca wirken ersten Studien zufolge allerdings besser gegen die brasilianische Mutante als zunächst vermutet. Allerdings könnten bei einer hohen Infektionsrate auch neue Mutationen entstehen.
Grundsätzlich kann man aber sagen, dass mRNA-Impfstoffe – zu diesen zählen die Vakzine von BioNTech, Moderna und der Kandidat von CureVac – einen entscheidenen Vorteil im Kampf gegen Mutationen haben. mRNA-Impfstoffe sind leichter herzustellen als Vektorimpfstoffe und lassen sich deshalb auch schneller an eine Mutation anpassen. Ein Grund ist, dass bei der Vektorherstellung mehr Prozessschritte zur Sicherheitsüberprüfung und zum Heranziehen von Zellen benötigt werden.
DER AKTIONÄR favorisiert deswegen weiterhin die Unternehmen, die auf mRNA-Impfstoffe setzen. Aus bewertungstechnischer Sicht gefällt BioNTech weiterhin am besten, Moderna bleibt langfristig aber ebenfalls vielversprechend. Auch die deutsche CureVac setzt auf einen mRNA-Impfstoff. Für diesen dürfte wohl noch im laufenden Quartal der Zulassungsantrag für die EU gestellt werden. Die Aktie von Astrazeneca bleibt hingegen eine Halteposition.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: BioNTech.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: BioNTech.
(Mit Material von dpa-AFX)