Die Mainzer Biotech-Gesellschaft scheint nicht nur bei Anlegern hoch im Kurs zu stehen, sondern auch in der Branche. BioNTech-CEO Ugur Sahin weist gegenüber der Welt am Sonntag Spekulationen über einen Verkauf des Unternehmens zurück. Demnach habe es in den letzten Wochen mehrere "Kontaktaufnahmen" gegeben.
"Aber Übernahmen kommen für die Mehrheitsgesellschafter und uns ohnehin nicht infrage. Unsere Vision ist es, ein biopharmazeutisches Unternehmen aufzubauen, das die medizinischen Bedürfnisse des 21. Jahrhunderts adressiert", so Sahin zur Welt am Sonntag. "Je früher ein effektiver Impfstoff verfügbar ist, desto früher können wir alle in unser altes Leben zurückkehren."
Studie kann in Deutschland starten
BioNTech setzt wie das US-Pendant Moderna auf einen mRNA-Ansatz zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen Covid-19. Die Gesellschaft und der Partner Pfizer erhielten in der zurückliegenden Woche die Genehmigung für die Durchführung der ersten klinischen Studie mit BNT162 in Deutschland. An etwa 200 gesunden Freiwilligen sollen insgesamt vier Impfstoff-Kandidaten aus dem Programm im Rahmen einer Phase-1/2-Studie erprobt werden.
Alle Aktivitäten im Kampf gegen das Coronavirus fasst BioNTech im "Project Lightspeed" zusammen. Bereits im Januar haben die Mainzer begonnen, das Projekt zu initiieren.
Nächste Schritte
BioNTech erwartet die Genehmigung für die US-Studie in Kürze. Darüber hinaus dürfte es spannend werden, wann der China-Partner Fosun Pharma die Entwicklung vorantreibt. Doch damit nicht genug: Dem Vernehmen nach arbeitet BioNTech auch an einem therapeutischen Ansatz für bereits infizierte Patienten. Hier könnte es jederzeit weitere Details geben.
BioNTech zählt zu den aussichtsreichsten Impfstoffentwicklern weltweit. Doch auch über das "Project Lightspeed" hinaus verfügt die Gesellschaft über eine hochkarätige Pipeline mit namhaften Partnern. Nach einer charttechnischen Abkühlung bleibt die Aktie spekulativ kaufenswert. Anleger sollten sich allerdings auf eine extrem hohe Volatilität einstellen.