Der Pharma- und Chemiekonzern Merck greift Herstellern von Corona-Impfstoffen mit einem neuen Produkt unter die Arme. Das Unternehmen habe neun Monate früher als geplant ein neues, synthetisches Cholesterinprodukt zur Deckung des hohen Bedarfs an Lipiden auf den Markt gebracht, teilte der Darmstädter DAX-Konzern am Mittwoch mit.
Lipide kommen etwa bei der Produktion des Corona-Impfstoffs zum Einsatz, den der Mainzer Hersteller BioNTech mit seinem US-Partner Pfizer vertreibt. Dabei wird der Botenstoff des mRNA-Vakzins in eine Art Hülle verpackt, die aus Lipiden besteht. Diese fettartigen Moleküle sind wichtig, damit die Wirkstoffe des Vakzins im Körper freigesetzt werden können.
Merck beliefert nach eigenen Angaben weltweit mehr als 50 Corona-Impfstoffentwickler mit Lipiden, Einwegbeuteln, Membranen und Filtern für die Vakzin-Produktion. Anfang Februar hatte der DAX-Konzern eine Erweiterung seiner strategischen Partnerschaft mit BioNTech bekanntgegeben: Die Lieferung von Lipiden werde erheblich beschleunigt, die Liefermenge bis zum Jahresende 2021 gesteigert. Zu den wenigen anderen Firmen, die außer Merck Lipide an BioNTech liefern, zählt der Spezialchemiekonzern Evonik.
Die DZ Bank hat den fairen Wert für die Aktie von Merck KGaA von 168 auf 170 Euro angehoben und die Einstufung auf "Kaufen" belassen. Der Chemie- und Pharmakonzern unterstütze nahezu den gesamten Produktionsprozess von mRNA- und Virusvektor-Impfstoffen, schrieb Analyst Peter Spengler in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Neue Medikamente, die anhaltenden Boom-Phasen der Halbleiter- und Elektronikmaterialien sowie der Bioprozesstechnik trügen das dynamische organische Gewinnwachstum des Unternehmens.
Die Aktie von Merck hat in den vergangenen Tagen wieder kräftig zulegen können und befindet sich nun nur noch ganz knapp unter dem im April bei 150,10 Euro markierten Allzeithoch. Gelingt der nachhaltige Ausbruch, wäre dies ein weiteres klares Kaufsignal für die Aktie. DER AKTIONÄR hat die Aktie von Merck vor einem Jahr bei 103,50 Euro zum Kauf empfohlen. Mittlerweile liegt das Papier gut 45 Prozent vorne. Anleger lassen die Gewinne laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)
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