Die US-Arzneibehörde FDA hat eine beschleunigte Zulassung für ein Antikörper-Medikament von Biogen und Eisai vergeben, das ein Fortschreiten von Alzheimer im frühen Stadium verlangsamen soll. In den Wochen vor der Entscheidung am Freitag war Kritik an der Behandlung mit dem Antikörper Lecanemab aufgekommen.
Das unter dem Namen Leqembi vom US-Unternehmen Biogen
Im November war eine internationale Studie zu dem Ergebnis gekommen, dass das Medikament das Fortschreiten von Alzheimer verlangsame. Die Sicherheit der Behandlung müsse aber in längeren Studien weiter untersucht werden, hatten die Forscher im "New England Journal of Medicine" geschrieben. Die nun erteilte "beschleunigte Zulassung" ("Accelerated Approval") erlaubt den Einsatz von Medikamenten bei Krankheiten, für deren Behandlung es ein unerfülltes Bedürfnis gebe, während umfangreichere Testreihen durchgeführt werden.
Kritik an potenziellen Nebenwirkungen
Die Forscher hatten von den signifikanten Nebenwirkungen berichtet. Todesfälle seien als Folge der Behandlung nicht aufgetreten. Ende Dezember erschien allerdings im Fachmagazin "Science" ein Beitrag, wonach möglicherweise drei Todesfälle im Zusammenhang mit der Therapie vorgekommen seien.
Charakteristisch für Alzheimer sind Ablagerungen von Eiweißen im Gehirn, Jahre bevor erste Symptome auftreten. Der Antikörper Lecanemab fängt im Gehirn der Patienten das Eiweiß Amyloid-beta (Abeta) ein, das sich dort in Form sogenannter Plaques ablagert. Diese Plaques sind ein maßgebliches Kennzeichen von Alzheimer und gelten als Mitursache der Erkrankung.
Eine beschleunigte Zulassung wurde vom Markt erwartet, entsprechend hat sich auch die Kursreaktion bei der Aktie von Biogen am Freitagabend in Grenzen gehalten. Nun müssen Biogen und Eisai zeigen, dass das Medikament auch vom Markt angenommen wird. DER AKTIONÄR bleibt für beide Titel langfristig optimistisch gestimmt.
(Mit Material von dpa-AFX)