Am Freitag kommunizierte Bayer, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA grünes Licht für das Nierenmedikament Kerendia (Finerenon) erteilt hat. Für das DAX-Unternehmen ist die Zulassung wichtig, um mittel- bis langfristig einen Teil der potenziell wegbrechenden Erlöse durch auslaufende Patente bei den Top-Sellern Xarelto und Eylea zu kompensieren.
Das Mittel sei zugelassen zur Senkung des Risikos für einen anhaltenden Rückgang der geschätzten glomerulären Filtrationsrate, Nierenversagen, kardiovaskulären Tod, nicht-tödlichen Myokardinfarkt, und Krankenhausaufenthalt wegen Herzinsuffizienz bei erwachsenen Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes, teilte Bayer am Freitagabend in Berlin mit.
Die Zulassung folge auf den im Januar mit dem Status der vorrangigen Prüfung durch die FDA angenommenen Zulassungsantrag und basiere auf den Ergebnissen der Phase-3-Studie Fidelio-DKD.
Verbreitete Erkrankung
Mehr als 160 Millionen Patienten weltweit leben laut Bayer mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes. Selbst wenn Blutzuckerspiegel und Blutdruck gut eingestellt seien, bleibe bei diesen Patienten das Risiko eines Fortschreitens der chronischen Nierenerkrankung. Es gebe einen hohen ungedeckten medizinischen Bedarf für eine frühzeitige Behandlung, um weitere Endorganschäden und einen vorzeitigen Tod zu verhindern, indem die Abnahme der Nierenfunktion der Patienten verlangsamt und auch das kardiovaskuläre Risiko verringert werde, hieß es weiter.
Die Zulassung des Nierenmedikaments ist ein wichtiger Erfolg von Bayer, der allerdings auch vom Markt erwartet wurde. Entsprechend verhalten sollte auch der Start der Aktie in die neue Börsenwoche sein. DER AKTIONÄR bleibt für den DAX-Wert aufgrund der Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten, die immer noch nicht gänzlich vom Tisch sind, unverändert kritisch gestimmt. Anleger sollten einen Bogen um die Aktie machen.
(Mit Material von dpa-AFX)