Eine starke Nachfrage nach den Agrarprodukten von Bayer ist am Mittwoch an der Börse sehr gut angekommen. Nach einem überraschend guten ersten Quartal 2021 setzten sich die Aktien mit einem Aufschlag von knapp fünf Prozent auf 56,00 Euro an die Spitze des Leitindex DAX. Auch charttechnisch hellt sich das Bild auf.
Gut liefen die Geschäfte der Sparte CropScience vor allem mit Maissaat in Südamerika und mit Sojasaat in Nordamerika. Die Preise für die beiden Feldfrüchte steigen seit Monaten stark. Landwirte haben daher mehr Anreiz, auf robustere und ertragreichere, dann aber auch beim Saatgut eventuell teurere Sorten zu setzen. Auch stecken sie mehr Geld in Mittel zum Pflanzenschutz, um die Ernte zu maximieren.
DZ Bank mit positiver Einschätzung
"Crop Science profitierte von den verbesserten Bedingungen auf dem Agrarmarkt", lautete denn auch das Urteil des Analysten Peter Spengler von der DZ Bank. Auf Konzernebene liege der bereinigte operative Gewinn um fast acht Prozent über der Markterwartung. Doch nicht nur CropScience, auch die anderen Segmente hätten sich besser geschlagen als erwartet.
"Auch ohne höhere Ziele für das Gesamtjahr dürften die Bayer-Aktien heute besser laufen als der Gesamtmarkt", hatte schon vor Börsenbeginn Analyst Richard Vosser von der Bank JPMorgan prognostiziert - der Analyst sollte damit Recht behalten. Auch im Pharmageschäft hätten die Leverkusener gut abgeschnitten. Hier liege der operative Gewinn um sieben Prozent über der Konsensschätzung der Experten, nicht zuletzt dank niedrigerer Kosten. Zu den wichtigsten Zahlen gelangen Sie hier.
Charttechnisch betrachtet befindet sich die Bayer-Aktie dank des Kurssprungs in einer interessanten charttechnischen Ausgangslage für Trader. Gelingt der nachhaltige Sprung über das April-Hoch (56,14 Euro) sowie dem Februar-Hoch (56,84 Euro) wäre der Weg in Richtung 60,00 Euro geebnet.
Die Zahlen zum ersten Quartal 2021 verleihen der Bayer-Aktie Rückenwind. Für kurzfristig ausgerichtete Trader ist der Wert mit dem Kurssprung wieder interessant. Mittel- bis langfristig ausgerichtete Anleger sollten jedoch die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten im Hinterkopf behalten, die immer noch nicht gänzlich vom Tisch sind. Die Causa birgt nach wie vor Risiken.
(Mit Material von dpa-AFX)