Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat mit seinem Medikamentenkandidaten Finerenon weitere positiv Studiendaten erreicht. Die Phase-III-Studie Figaro-DKD zur Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit des Mittels im Vergleich zu einem Placebo jeweils zusätzlich zur Standardtherapie bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes habe den primären Endpunkt erreicht, teilte das Unternehmen bereits am Montag mit.
Dabei habe Finerenon das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse, also etwa eines Myokardinfarkts, eines Schlaganfalls oder des Krankenhausaufenthalts wegen Herzinsuffizienz deutlich reduziert.
Bayer hatte die Zulassung des Hoffnungsträgers Finerenon zur Behandlung von Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Diabetes Typ 2 in der EU und den USA bereits gegen Ende 2020 beantragt. Die Anträge basieren auf den Daten der Phase-III-Studie Fidelio-DKD. Im Vergleich zu dieser Studie umfasste die aktuelle Figaro-DKD-Studie mehr Patienten mit weniger fortgeschrittener Erkrankung.
Pipeline-Erfolge enorm wichtig
Für Bayer ist ein Erfolg neuer Medikamente wichtig, da in den kommenden Jahren der Patentschutz für wichtige Umsatzbringer wie den Gerinnungshemmer Xarelto und das Augenmedikament Eylea nach und nach wegfallen wird. Analysten trauen Finerenon durchaus Blockbuster-Potenzial zu - also einen Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde US-Dollar -, sehen das Mittel aber auch in einem harten Wettbewerb.
Termin voraus
Am Mittwoch (12. Mai) öffnet Bayer die Bücher zum abgelaufenen ersten Quartal. Die Analysten erwarten sowohl beim Umsatz als auch EBITDA einen Rückgang. Zu den Schätzungen gelangen Sie hier.
Der nächste Erfolg für Finerenon ist positiv zu werten, hat allerdings keine signifikanten Auswirkungen auf den Aktienkurs gehabt. Auch bei den morgigen Zahlen hält sich das Überraschungspotenzial nach Ansicht des AKTIONÄR in Grenzen. Der Fokus dürfte neben den wichtigsten Kennziffern erneut auf Aussagen zur Causa Glyphosat liegen. Solang das Problem nicht endgültig vom Tisch ist, rät DER AKTIONÄR von einem mittel- bis langfristigen Engagement vorerst weiter ab.
(Mit Material von dpa-AFX)