Die Aktie von Bayer sind im Tagesverlauf unter Druck gekommen und mit einem Abschlag von 2,9 Prozent auf 49,19 Euro an das Dax-Ende gefallen. Damit kommen die Papiere der Leverkusener dem Jahrestief von 48,28 Euro wieder gefährlich nahe.
In seiner aktuellen Studie hatte Richard Vosser von der Bank JPMorgan die Anleger vor zu hohen Erwartungen an 2024 gewarnt. Er selbst rechnet mit mauem Wachstum und hält den Analystenkonsens für zu hoch. Seiner Skepsis für die Kursentwicklung der nächsten Zeit gab er mit dem Status "Negative Catalyst Watch" Nachdruck. Sein Kursziel kappte er auf 47 Euro bei unveränderter fundamentaler Einschätzung "Neutral“.
Erst Anfang September hatte die Ratingagentur Fitch den Ausblick für Bayer von "stabil" auf "negativ" herabgesetzt. das Rating "BBB+" bleibt indes unberührt. Der negative Ausblick spiegele größere operative und geschäftliche Risiken in den Kerngeschäften von Bayer – Pharma und Crop Science – sowie Ereignisrisiken im Zusammenhang mit der Beilegung mehrerer anhängiger Rechtsstreitigkeiten wider, heißt es in der Begründung von Fitch. "Wir gehen davon aus, dass die Umsätze im Bereich Crop Science nach einem positiven Jahr 2022 zurückgehen werden, was zusammen mit dem zunehmenden Wettbewerbs- und Preisdruck im Pharmageschäft zu einer begrenzten Generierung von Free Cash Flows (FCF) und einem EBITDA-Nettoverschuldungsgrad führen wird, der bis 2026 bei oder nahe der negativen Sensitivität des Ratings liegt", so die Ratingagentur weiter.
Der Aktionär meint: Anleger sollten bei Bayer keinesfalls die Verschuldung aus den Augen verlieren, die dem Konzern vor allem im derzeitigen Zinsumfeld nur geringfügig Spielraum für umfassende Investitionen in M&A lässt. Gerade in der Pharma-Sparte dürften die Leverkusener perspektivisch auf weitere Produkte oder Pipeline-Assets angewiesen sein, um drohende Umsatzeinbußen bei Xarelto und Eylea (beide Top-Seller verlieren peu à peu ihren Patentschutz) nachhaltig zu kompensieren. Auch charttechnisch fehlen derzeit die Impulse für einen Einstieg auf der Long-Seite. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 46 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.