Die Onkologie nimmt im Pharma-Produktportfolio von Bayer einen wichtigen Stellenwert ein. Die jüngsten Erkenntnisse zu bereits vermarkteten Medikamenten und neuen Wirkstoffen aus der Entwicklungspipeline wollen die Leverkusener auf dem Jahreskongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) vorstellen.
Das Meeting gilt als der wohl wichtigste Krebskongress der Welt. In diesem Jahr findet das Event vom 31. Mai bis 4. Juni 2024 in Chicago statt. Einen Schwerpunkt bei den Präsentationen von Bayer wird auf dem Kampf gegen Prostatakrebs liegen, denn sowohl zu Darolutamid (Handelsname Nubeqa) als auch Radium-223-dichlorid wird der DAX-Konzern frische Daten vorlegen.
Zudem werde Bayer einen "Late Breaking Abstract" zur Substanz BAY 2927088 bei Patienten mit HER2-mutiertem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) aus der Phase-1/2-Studie SOHO-01 vorstellen, heißt es weiter. BAY 2927088 sei ein oral zu verabreichender, niedermolekularer Tyrosinkinase-Inhibitor, der als potenzielle neue gezielte Therapie entwickelt wird für Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC), deren Tumore eine aktivierende HER2-Mutation aufweisen, so Bayer weiter.
Und auch zum präzisionsonkologischen Medikament Larotrectinib (Handelsname Vitrakvi) wird Bayer Daten zur Langzeit-Wirksamkeit und zum Sicherheitsprofil vorstellen. Bayer sicherte sich die Rechte an der Substanz durch einen Deal mit Loxo Oncology vor wenigen Jahren. Danach wechselte der Partner den Besitzer: Eli Lilly schlug zu und schluckte den Präzisionsonkologie-Spezialisten für 8,0 Milliarden Dollar.
Vor allem Nubeqa verfügt über erhebliches Wachstumspontezial, Bayer rechnet mit einem Spitzenumsatzpotenzial von gut drei Milliarden Euro. Allein im ersten Quartal 2024 stiegen die Produkterlöse mit dem Prostatakrebs-Mittel nominal um 59 Prozent auf 283 Millionen Euro. Weitaus geringer ist das Marktpotenzial für Vitrakvi, BAY 2927088 hingegen befindet sich noch in einer frühen Phase der klinischen Entwicklung. Vom ASCO-Meeting sind keine größeren Kursimpulse zu erwarten. Anleger bleiben weiter an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.