Die Nachfrage nach neuen Pflanzenschutzmitteln und ein insgesamt besseres Agrarumfeld haben dem Bayer-Konkurrenten Corteva zum Jahresende 2020 Rückenwind geliefert. So waren die Preise für eine Reihe von Feldfrüchten zuletzt gestiegen, was Bauern Anreize lieferte, mehr Geld für Saatgut und Pflanzenschutz auszugeben.
Umsatzplus bei Soja-Saatgut
Der Umsatz stieg im vierten Quartal um rund acht Prozent auf 3,2 Milliarden US-Dollar (2,7 Milliarden Euro), wie Corteva am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitgeteilt hatte. Ein deutliches Umsatzplus verzeichnete dabei das Soja-Saatgut Enlist E3, ein großer Hoffnungsträger des Konzerns. Mit den Enlist-E3-Sojabohnen hatte Corteva zum Angriff auf Bayer geblasen.
Die Enlist-E3-Sojabohnen sind gegen gleich drei Herbizide resistent: Glyphosat, Glufosinat und 2,4-D. China hatte den Import von Sojabohnen aus diesem Saatgut erst Anfang 2019 genehmigt und damit US-Farmern den Weg geebnet, diese Sorte anzubauen. China ist mit der wichtigste Soja-Handelspartner der USA.
Im Gesamtjahr 2020 steigerte Corteva den Umsatz um drei Prozent auf 14,2 Milliarden Dollar (11,8 Mrd Euro), wobei der Anstieg ohne die Belastungen durch schwache Währungen in Lateinamerika noch größer ausgefallen wäre. Unter dem Strich stand 2020 ein Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft von 736 Millionen Dollar und damit mehr, als Analysten erwartet hatten. Nach Bekanntgabe der Ergebnisse stieg die Aktie deutlich an.
Corteva hat mit guten Ergebnissen vorgelegt, am 25. Februar wird dann Bayer über das Geschäftsjahr 2020 berichten. Hierbei sollten allen voran Neuigkeiten im Zusammenhang mit den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten im Fokus stehen. Vor Kurzem haben die Leverkusener diesbezüglich einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Dennoch: Die Risiken sind immer noch nicht gänzlich vom Tisch, sodass Anleger vorerst weiter an der Seitenlinie bleiben sollten.
(Mit Material von dpa-AFX)