Bayer hat die Zahlen zum abgelaufenen zweiten Quartal vorgelegt. Im vom Coronavirus geprägtem Berichtszeitraum ging der Umsatz moderat zurück, beim EBITDA vor Sondereinflüssen konnte der DAX-Konzern indes zulegen. Beim EBIT hingegen muss Bayer einen milliardenschweren Verlust ausweisen – das hat allerdings einen wichtigen Grund.
Herber EBIT-Verlust
Im zweiten Quartal verringerte sich der Konzernumsatz um 2,5 Prozent auf 10,05 Milliarden Euro. Dafür stieg das EBITDA um 5,6 Prozent auf 2,88 Milliarden Euro. Vor allem aufgrund von Rückstellungen für die getroffenen Vereinbarungen in Bezug auf Glyphosat und Dicamba sowie PCB rutscht das Unternehmen auf EBIT-Basis tief in die roten Zahlen. Bayer weist bei dieser Kennzahl einen Verlust von 10,78 Milliarden Euro aus.
Per 30. Juni sitzt Bayer nun auf einer Nettoverschuldung von 35,99 Milliarden Euro. Diese erhöhte sich im Berichtszeitraum leicht um 1,7 Prozent. Mittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit und positive Währungseffekte haben die Auszahlungen für die Dividendenausschüttung weitgehend kompensiert, erklärt Bayer.
Prognose leicht nach unten angepasst
Bayer kommt sicherlich besser durch die Coronakrise als viele andere Unternehmen. Dennoch spüren auch die Leverkusener die Effekte der Pandemie. So peilt Bayer nun einen Umsatz von 43 bis 44 Milliarden Euro an (zuvor 44 bis 45 Milliarden Euro). Bei einer unveränderten EBITDA-Marge von 28 Prozent resultiert daraus ein währungsbereinigtes EBITDA vor Sondereinflüssen von etwa 12,1 Milliarden Euro (vorher 12,3 bis 12,6 Milliarden Euro).
Bayer hat ein solides Zahlenwerk vorgelegt, der EBIT-Verlust ist erwartet worden. Die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten belasten allerdings nach wie vor die langfristige Kursentwicklung. Die AKTIONÄR-Empfehlung wurde vor Kurzem bei 60,00 Euro mit einem Gewinn ausgestoppt. Anleger bleiben vorerst weiter an der Seitenlinie.