Am Dienstag konnte Bayer erneut mit guten Neuigkeiten aus der Pharma-Division aufwarten. Gemeinsam mit dem Entwicklungspartner Regeneron konnten die Leverkusener weitere positive Daten zum Blockbuster Eylea in der höheren Dosierung vorlegen. Doch das Augenheilmittel verliert bald die Marktexklusivität.
Das Forschungsduo erreichte in der Phase-3-Studie QUASAR den primären Endpunkt in der Woche 36. Eylea (Aflibercept) in der 8-Milligramm-Variante wurde im Rahmen der klinischen Studie bei Patienten mit Makulaödem infolge eines retinalen Venenverschlusses (RVV), einschließlich Zentralvenenverschluss, Venenastverschluss und Hemizentralvenenverschluss untersucht. Bayer und Regeneron demonstrierten, dass Patienten, die Aflibercept (8-Milligramm-Variante) alle acht Wochen (nach initialen monatlichen Dosierungen) erhielten, eine nicht-unterlegene Verbesserung der Sehschärfe im Vergleich zu Eylea in der 2-Milligramm-Dosierung alle 4 Wochen erzielten.
"Aflibercept 8 Milligramm bietet eine schnelle und robuste Flüssigkeitskontrolle und ermöglicht lange Behandlungsintervalle mit Sehkraftverbesserungen bei einer vergleichbaren Verträglichkeit wie Eylea 2 Milligramm. Für die Patienten bedeutet dies weniger Injektionen bei vergleichbarer Wirksamkeit und Sicherheit", so Christian Rommel, Mitglied des Executive Committee der Pharma-Division von Bayer und Leiter der Forschung und Entwicklung zu den jüngsten Eylea-Daten.
Bayer kontrolliert die Vermarktungsrechte an Eylea außerhalb der USA. In den Vereinigten Staaten besitzt Regeneron die Rechte. Durch die längeren Behandlungsintervalle mit der höheren Dosierung steigern die Unternehmen die Attraktivität von Eylea. Der Blockbuster wird allerdings ab 2025 peu à peu den Patentschutz verlieren, womit das Medikament der Biosimilar-Konkurrenz ausgesetzt sein wird.
Bayer kann mit den zusätzlichen Daten den Nutzen der höheren Eylea-Dosierung erneut unter Beweis stellen. Dennoch wird der Top-Seller, im dritten Quartal hinter dem Gerinnungshemmer Xarelto das zweitumsatzstärkste Medikament in der Pharma-Sparte, auf absehbarer Zeit in wichtigen Märkten der Biosimilar-Konkurrenz ausgesetzt sein. Bayer kämpft weiter mit zu vielen Problemen (Patentklippe, hohe Nettofinanzverschuldung und Rechtsstreitigkeiten). Seitenlinie!
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.