Die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten bei Bayer sind immer noch nicht in Gänze vom Tisch. Am Dienstag musste das DAX-Unternehmen in den USA einen weiteren Dämpfer in der Causa hinnehmen. Indes hat ein weiterer meldepflichtiger Insider das Kursniveau um die Marke von 30 Euro genutzt, um im größeren Stil Anteile zu erwerben.
Konkret hat Vorständin Heike Prinz die Chance genutzt, um im mehreren Tranchen Aktien von Bayer zu erwerben. Im Durchschnitt zum Kurs von 30,85 Euro sicherte sich die Managerin insgesamt 3.500 Stücke. Das entspricht wiederum einem Volumen von 107.986,00 Euro, wie aus einer Mitteilung von Dow Jones News hervorgeht.
Prinz setzt damit ein weiteres Zeichen, nachdem bereits Bayer-Aufsichtsrat Alberto Weisser 8.000 Aktien auf der Handelsplattform Xetra am vergangenen Freitag zum Kurs von 31,01 Euro je Papier gekauft hat (DER AKTIONÄR berichtete).
Weitere Niederlage
Indes muss Bayer einen weiteren Dämpfer in der Causa Glyphosat hinnehmen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, wurden die Leverkusener von einem Geschworenengericht in Philadelphia zur Zahlung von fast 3,5 Millionen Dollar verurteilt, da der Unkrautvernichter Roundup des Unternehmens die Krebserkrankung einer Frau verursacht haben soll. Das Urteil sei die fünfte Niederlage in Folge für Bayer, doch falle diese deutlich geringer aus als die jüngsten Urteile gegen die Gesellschaft, die sich auf mehr als 2,0 Milliarden Dollar belaufen würden.
Die jüngsten Insiderkäufe sind ein erstes positives Signal an den Kapitalmarkt. Dennoch bleiben die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA und die schwer zu schließende Patentklippe in der Pharma-Division vorerst weiter ein Belastungsfaktor. Das Management rund um CEO Bill Anderson muss im März auf dem geplanten Kapitalmarkttag eine überzeugende Strategie vorlegen, um Konzern und damit auch die Aktie wieder in die Erfolgsspur zu führen. Anleger bleiben vorerst an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, plant unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate einzugehen: Bayer.