Der DAX-Konzern hat am Dienstag seine Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt und die im Juli reduzierten Prognosen bestätigt. Viele Analysten nahmen das komplette Zahlenwerk nun zum Anlass, um ihre Bewertungsmodelle zu überarbeiten. Das führt bei einigen Einschätzungen zu Kurszielanpassungen nach unten.
Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für Bayer nach Quartalszahlen von 68 auf 67 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Das wichtigste positive Ergebnis sei die klare Aussage des neuen Konzernchefs Bill Anderson gewesen, dass alle strategischen Optionen auf dem Tisch liegen, um sicherzustellen, dass Bayer die beste Struktur habe, um die jeweiligen Geschäftsbereiche bei der Erfüllung ihrer jeweiligen Aufgaben zu unterstützen, schrieb Analyst Charlie Bentley.
Deutlich mehr Potenzial sieht indes Bernstein Research. Analyst Gunther Zechmann kappt sein Kursziel zwar von 84 auf 78 Euro, rät aber weiter zum Kauf. In Reaktion auf die Quartalszahlen des Pharma- und Agrarchemiekonzerns habe er sein Bewertungsmodell überarbeitet. Daraus resultierten seine um zehn beziehungsweise 16 Prozent reduzierten Gewinnprognosen (EPS) für 2023 beziehungsweise 2024.
Auch die Analysten von Exane BNP streichen ihren Zielkurs zusammen. Der neue faire Wert wird nun auf 69 Euro beziffert und damit um vier Euro niedriger als zuvor.
Die Aktie verliert zur Wochenmitte gegen den Markt knapp ein halbes Prozent. Trotz der schwachen Performance im zweiten Quartal und der zuvor ausgesprochenen Gewinnwarnung verdichteten sich zumindest die Anzeichen einer charttechnischen Stabilisierung bei der Aktie. Allerdings nimmt der Druck auf den neuen Bayer-Chef Bill Anderson weiter zu, den Konzern wieder nachhaltig zurück in die Erfolgsspur zu führen. Die Marktteilnehmer warten auf erste signifikante Schritte. Investierte Anleger beachten den Stopp bei 46 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)
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