Rechtsstreitigkeiten bereiten Bayer seit Jahren enorme Sorgen. Doch nicht nur Glyphosat und PCB sind diesbezüglich Belastungsfaktoren, die sich das Unternehmen selbst durch die milliardenschwere Übernahme von Monsanto eingekauft hat. Auch in Brasilien droht neues Ungemach für den DAX-Konzern mit Sitz in Leverkusen.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, habe Bayer am Dienstag die Klage einer brasilianischen Landwirte-Lobbygruppe zurückgewiesen, wonach das oberste Gericht des Landes das diversifizierte deutsche Unternehmen zur Rückzahlung von Lizenzgebühren in Höhe von rund zwei Milliarden Dollar an Sojabohnen-Landwirte verurteilt habe.
Jetzt droht #Bayer auch noch Ungemach in #Brasilien - #Soja-Rechtsstreitigkeiten. Es kommt wirklich alles zusammen. @CWRoehl @Tiefseher https://t.co/GZRAdFKjgx
— Michel Doepke (@doepke_michel) March 13, 2024
Der Fall, der mit einem Rechtsstreit in Brasilien über die Verlängerung von Patenten um mehr als 20 Jahre zusammenhänge, sei das jüngste Kapitel eines langwierigen Streits zwischen Bayer und den brasilianischen Landwirten, die mehrfach rechtliche Schritte gegen das Unternehmen eingeleitet haben, so Reuters weiter.
Die Bauernlobby des Bundesstaates Mato Grosso erklärte laut der Nachrichtenagentur in einem Statement, dass der Oberste Gerichtshof Bayer am Dienstag dazu verurteilt habe, den Landwirten die Lizenzgebühren zurückzuzahlen, die sie seit 2018 im Zusammenhang mit zwei Patenten für gentechnisch veränderte Organismen mit der Bezeichnung Intacta RR2 PRO gezahlt haben, heißt es weiter.
Bayer ist die patentrechtliche Auseinandersetzung bekannt und hat diese umfassendend im jüngsten Geschäftsbericht 2023 (auf den Seiten 218 und 219) erklärt. Der Ausgang des Streits ist ungewiss und ein weiterer Belastungsfaktor für die Kursentwicklung des enorm verschuldeten DAX-Unternehmens. Es gibt weiterhin wenig Gründe, die für einen Einstieg auf der Long-Seite beim DAX-Titel sprechen. Anleger bleiben daher vorerst weiter an der Seitenlinie und lassen sich nicht durch die optisch günstigen Kurse verlocken.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.