Die Bayer-Werkself sorgt derzeit national und international für Furore. Nach dem 5:1 gegen Qarabag in der Europa League kommen die Fußballexperten aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Die Aktionäre von Bayer hingegen durchleben eine äußerst schwierige Phase – die sich nach der Gewinnwarnung von Corteva fortsetzen könnte.
Das US-Agrarunternehmen hat an diesem Freitag die Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2023 angesichts der sich Marktentwicklung in Brasilien gesenkt. Corteva berichtet von erheblichen Verzögerungen bei den Bestellungen aufgrund von Just-in-Time-Käufen der Landwirte und von einem kontinuierlichen Lagerabbau bei Pflanzenchemikalien. Darüber hinaus gäbe es einen erheblich Preis- und Mengendruck bei Pflanzenchemikalien im Zusammenhang mit erhöhten Generikaimporten.
Die Bayer-Aktionäre dürften aufhorchen: Corteva ist ein starker Wettbewerber von Bayer in der Sparte Agrarchemie und Basilien ein sehr wichtiger Markt für die Konzerne. 2018 wurden 20 Prozent der weltweit hergestellten Pestizide in dem südamerikanischen Land ausgebracht.
Aus technischer Sicht hat sich das Bild für die Bayer-Aktie weiter eingetrübt. Auf Intraday-Basis fehlen nur noch 6ß Cent bis zum Tief von Ende Oktober 2020. Auf Schlusskursbasis hat Bayer sogar ein neues Mehrjahreshoch und damit ein neues Verkaufssignal generiert.
Bei Bayer stimmt im Moment gar nichts, wobei der Aktienkurs die laufende Geschäftsentwicklung und die schwachen Aussichten widerspiegelt. Sollte jetzt noch das Mehrjahrestief unterschritten werden, fehlen auch bald jedem Zweckoptimisten die Kaufargumente.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.