In der Pharma-Division bekommt Bayer beim Top-Seller Xarelto bereits den generischen Wettbewerbsdruck zu spüren. Und auch beim zweitumsatzstärksten Medikament der letzten Jahre, dem Augenheilmittel Eylea, steht die Biosimilar-Konkurrenz in den Startlöchern. Hinzu kommt ein weiteres Produkt, welches dem Blockbuster Marktanteile streitig machen will.
Der Pharmakonzern Roche hat in der EU die Zulassung für sein Augenmittel Vabysmo in einer vorgefüllten Spritze zur Behandlung dreier Netzhauterkrankungen erhalten. Die Einzeldosis-Fertigspritze könne nun zur Behandlung der neovaskulären oder feuchten altersbedingten Makuladegeneration (nAMD), des diabetischen Makulaödems (DME) und des Makulaödems nach Netzhautvenenverschluss (RVO) eingesetzt werden, teilte der Wettbewerber von Bayer am Freitag mit. Alle drei Krankheiten können unbehandelt zum Verlust der Sehkraft führen.
Die gebrauchsfertige Spritze sei zusammen mit einer spezifischen Nadel speziell für die intravitreale Injektion verpackt und biete Augenärzten eine bequeme Möglichkeit zur Verabreichung dieser Behandlung. Das Mittel selbst ist bereits in mehr als 100 Ländern zur Behandlung von nAMD und DME und in über 30 Ländern gegen RVO zugelassen und steht in Konkurrenz zu Eylea von Bayer.
Allein im dritten Quartal erlöste Bayer mit Eylea 848 Millionen Euro und damit nominal 5,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bis Ende September kumulieren sich die Erlöse im Jahr 2024 auf knapp 2,5 Milliarden Euro. Lediglich der Gerinnungshemmer Xarelto generierte in den Zeiträumen mehr Produkterlöse.
Bayer bekommt einen weiteren Eylea-Wettbewerber. Ohnehin drohen schon bald Einbußen durch die günstigere Biosimilar-Konkurrenz, beispielsweise in Form der deutschen Formycon. Der DAX-Wert ist angesichts der zahlreichen Probleme (hohe Nettofinanzverschuldung, schwaches Agrargeschäft, Rechtsstreitigkeiten sowie die thematisierte Patentklippe) nach wie vor kein Kauf.
Enthält Material von dpa-AFX
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