Nach schlechten Neuigkeiten in der Causa Glyphosat und einem Studienflop mit dem großen Hoffnungsträger Asundexian haben mehrere Analysten ihre Kursziele respektive Schätzungen für das DAX-Unternehmen überarbeitet. DER AKTIONÄR zeigt auf, was die Experten nun im kommenden Jahr von den Leverkusenern erwarten.
Laut den bei der Nachrichtenagentur Bloomberg geführten Analysten wird ausgehend von einem erwarteten Umsatz in Höhe von 47,8 Milliarden Euro für 2023 ein leichter Zuwachs auf 48,3 Milliarden Euro für 2024 prognostiziert. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den EBITDA-Schätzungen: Hier wird ein moderates Plus von 10,7 Milliarden Euro auf 10,9 Milliarden Euro im kommenden Jahr gerechnet.
Unter dem Strich wird allerdings mit einem Gewinneinbruch kalkuliert. So gehen die Analysten im Durchschnitt derzeit davon aus, dass der bereinigte Gewinn je Aktie von 6,03 Euro im Geschäftsjahr 2023 auf 5,80 Euro im kommenden Jahr sinken soll. 2025 hingegen wird wieder mit einer deutlichen EPS-Steigerung auf 6,32 Euro gerechnet.
Generell bleibt festzuhalten, dass Bayer mit mehreren Herausforderungen konfrontiert ist. So verlieren die beiden umsatzstärksten Produkte der Pharma-Division, der Blutverdünner Xarelto und das Augenheilmittel Eylea, sukzessive ihren Patentschutz. Die daraus resultierende Patentklippe sollte unter anderem mit Asundexian geschlossen werden. Große Hoffnung ruht nun vor allem auf anderen neuartigen Produkte wie dem Prostatakrebsmedikament Nubeqa.
Auch im Bereich Crop Science weht Bayer ordentlich Gegenwind ins Gesicht. Im laufenden Jahr hat das Unternehmen unter anderem mit Preisdruck beim Unkrautvernichter Glyphosat zu kämpfen.
DER AKTIONÄR geht davon aus, dass der ein oder andere Analyst in den kommenden Wochen die Schätzungen noch revidieren wird. Klar ist: Bayer-Chef Bill Anderson hat viele Baustellen zu bewältigen. Auf dem bevorstehenden Kapitalmarkttag im März muss der Manager eine überzeugende Strategie vorlegen. Anleger bleiben vorerst beim DAX-Wert weiter an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, plant unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate einzugehen: Bayer.