Das DAX-Unternehmen Bayer will in Zukunft auch Zelltherapien auf den Markt bringen. Große Hoffnung ruht hierbei unter anderem auf der übernommenen BlueRock Therapeutics. Um sich für die weiteren Entwicklungen und mögliche Produktlaunches zu rüsten, investiert Bayer in Kalifornien in eine neue Anlage.
Konkret nehmen die Leverkusener 250 Millionen Dollar in die Hand, um in Berkeley eine Zelltherapie-Produktionsanlage zu errichten. Diese soll entsprechende Produkte für klinische Studien im Spätstadium und zukünftige Produkteinführungen liefern. Dazu gehört auch das benötigte Material für die weitere Entwicklung von Bemdaneprocel (BRT-DA01).
Die Therapie, die die Bayer-Tochter BlueRock Therapeutics erforscht, soll im Erfolgsfall zur Behandlung der Parkinson-Krankheit zum Einsatz kommen.
„Diese neue Anlage stellt sicher, dass unsere Investitionen in Zelltherapien für Patienten auf der ganzen Welt Realität werden können“, ist Bayer-Vorstandsmitglied Stefan Oelrich überzeugt. „Zelltherapien stellen eine wichtige Möglichkeit dar, Krankheiten grundlegend anders zu behandeln, indem sie auf die zugrunde liegende Ursache abzielen oder den menschlichen Körper in die Lage versetzen, lebenswichtige Funktionen wiederherzustellen.“
Erst im August hat Bayer über positive Studiendaten zum Parkinson-Hoffnungsträger berichtet. Die Leverkusener planen nun eine Phase-2-Studie, die in der ersten Jahreshälfte 2024 mit der Patientenrekrutierung beginnen soll. Auch die US-Gesundheitsbehörde FDA sieht offenbar Potenzial für den Ansatz: Bereits 2021 erteilte die Behörde der Therapie den sogenannten "Fast-Track-Status" (DER AKTIONÄR berichtete).
Die Zelltherapie-Ansätze von BlueRock Therapeutics sind vielversprechenden und könnten langfristig zu einem wichtigen Standbein für Bayer in der Pharma-Division avancieren. Derzeit ruht die Hoffnung auf neu zugelassenen Medikamenten wie Nubeqa, Kerendia oder Verquvo, die drohende Umsatzeinbußen bei den Top-Sellern Eylea und Xarelto kompensieren sollen. Sowohl aus fundamentaler als auch charttechnischer Sicht drängt sich bei der Bayer-Aktie allerdings derzeit kein Einstieg auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.