Vom frühen Tageshoch verliert der Kurs der Bayer-Aktie heute ziemlich schnell zeitweise mehr als sechs Prozent, sackt sogar in den Minusbereich. Unterdessen hat sich die Deutsche Bank bei Investoren umgehört, wie diese den gestern zum Xetra-Feierabend verkündeten Wechsel auf dem Bayer-Chefposten aufnehmen.
„Wir haben ein sehr positives Feedback der Investoren auf die Ernennung des neuen Bayer-CEO Bill Anderson (der sein Amt am 1. Juni antreten wird) erhalten“, heißt es in einem aktuellen Research der Deutsche-Bank-Analysten, das dem AKTIONÄR vorliegt. Titel: „Die Ernennung des neuen CEO wird als ,Optimalfall‘ wahrgenommen.“ Ausgehend von Investorengesprächen habe der Markt eindeutig einen externen Kandidaten gewollt „und jemanden, der noch in diesem Jahr anfangen kann, und das ist eingetreten“.
Anderson war zuvor Chef der Pharma-Sparte bei Roche. Der wegen seines Monsanto-Deals seit Jahren umstrittene Noch-Bayer-Chef Werner Baumann wird Ende Mai zurücktreten.
Anderson habe einen starken Hintergrund im Biotechnologie-Technologie-Bereich, was ihm helfen sollte, sich mit dem Crop-Science-Geschäft vertraut zu machen, heißt es weiter von der Deutschen Bank. Es werde auch erwartet, dass Anderson bereit sei, die derzeitige Bayer-Struktur zu überprüfen. Es sei jedoch vermutlich „zu früh, um über eine mögliche Aufspaltung unter seiner Führung zu spekulieren“.
„Kaufen“
Die Bayer-Aktie werde nach wie vor nur mit dem achtfachen Kursgewinnverhältnis (2024e) gehandelt und liege damit deutlich unter der Bewertung der Konkurrenz. Da die Ungewissheit über die Neubesetzung des CEO-Postens nun beseitigt sei und ein starker Kandidat das Rennen gemacht habe, „erwarten wir, dass der Aktienkurs in den kommenden Wochen weiter steigen wird“.
Die Deutsche Bank bleibt bei ihrer Kaufempfehlung mit Ziel 79 Euro.
Das AKTIONÄR-Fazit zur Nachricht und Kursreaktion können Online- und Heft-Abonnenten weiter unten lesen.