Zum Ende der Handelswoche hat sich die Bayer-Aktie zwischenzeitlich an die DAX-Spitze gesetzt. Die US-Umweltbehörde EPA hält das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat im Gegensatz zu einigen Gerichtsurteilen weiterhin nicht für krebserregend. Die Behörde teilte am Donnerstag (Ortszeit) mit, eine neue Überprüfung abgeschlossen zu haben und das Pestizid bei vorschriftsgemäßem Gebrauch nicht als Gesundheitsrisiko für Menschen einzustufen.
Damit hält die EPA trotz der hitzigen öffentlichen Debatte um Glyphosat an ihrer Linie fest, die den bisherigen US-Gerichtsurteilen bei Klagen gegen Bayer wegen angeblicher Krebsgefahren entgegensteht. Der Konzern begrüßte die Entscheidung in einem Statement. Bayer kann Unterstützung in Sachen Glyphosat derzeit gut gebrauchen - der Konzern ist in den USA mit über 42.700 Klägern konfrontiert.
Das perfekte Timing?
Die Einschätzung der US-Umweltbehörde ist für Bayer ganz klar positiv zu werten, gerade in der aktuellen Phase. Zuletzt verdichteten sich die Gerüchte, dass Bayer in den nächsten Wochen einen außergerichtlichen Vergleich zur Beilegung der Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA erzielen könnte. DER AKTIONÄR rechnet mit harten Fakten spätestens bis zur diesjährigen Hauptversammlung am 28. April.
Neueinschätzung vorgenommen
DER AKTIONÄR hat in den letzten Wochen die Entwicklungen rund um die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten mit Argusaugen verfolgt und in der Ausgabe 06/2020 eine Neubewertung der Lage vorgenommen. Die Chancen, dass Bayer mit einem bezahlbaren Vergleich die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA beilegt, stehen besser denn je.
Gut möglich, dass Bayer doch noch mit einem blauen Auge davon kommen kann. An der Börse würde eine potenzielle Vergleichssumme von bis zu zehn Milliarden Dollar womöglich positiv aufgenommen. Mutige Anleger stellen einen ersten Fuß in die Tür und spekulieren auf eine bezahlbare Lösung und einem Befreiungsschlag bei der DAX-Aktie
(Mit Material von dpa-AFX)