Am Nachmittag kann sich die Aktie von Bayer von den Intraday-Tiefständen lösen und sogar moderat ins Plus drehen. Hintergrund sind Neuigkeiten zum Blockbuster Eylea (Aflibercept). Das Augenheilmedikament konnte bei zwei wichtigen internationalen zulassungsrelevanten Studien mit einer höheren Dosierung positive Ergebnisse erzielen. Auch die Aktie des US-Partners Regeneron dürfte nach der derzeitigen Handelsaussetzung anziehen.
Laut Bayer konnte die Substanz (Dosierung von acht Milligramm) jeweils den primären Endpunkt auf Nicht-Unterlegenheit bei neovaskulärer (feuchter) altersbedingter Makuladegeneration (nAMD) und diabetischem Makulaödem (DMÖ) in Bezug auf die Veränderung der bestkorrigierten Sehschärfe gegenüber Eylea in der Zwei-Milligramm-Variante nach 48 Wochen demonstrieren. Die Leverkusener beobachteten eine "lang anhaltende Wirksamkeit".
„Diese bahnbrechenden Ergebnisse sind eine gute Nachricht für Patienten. Die Studienergebnisse haben gezeigt, dass Aflibercept 8 mg nicht nur die Sehkraft mit weniger häufigen Injektionen verbessert hat, sondern auch das bekannte Sicherheitsprofil von Eylea aufweist“, so Professor Jean-François Korobelnik, Professor für Ophthalmologie und Leiter der Ophthalmologie am Universitätsklinikum Bordeaux. Bayer werde Daten bei Gesundheitsbehörden außerhalb der USA einreichen, heißt es.
Nach einer Handelsaussetzung sollte auch die Aktie von Regeneron positive Impulse erhalten. Für Bayer und die Biotech-Schmiede handelt es sich bei Eylea um eines der wichtigsten Produkte. Allerdings müssen sich beide Gesellschaften in den kommenden Jahren gegen die Biosimilar-Konkurrenz behaupten. Denn sukzessive verliert der Blockbuster seinen Patentschutz.
Bayer will sein Augenmedikament Eylea mit längeren Behandlungsintervallen für Patienten attraktiver machen, die zuletzt offenbar vermehrt zu einem neuen Mittel der Konkurrenz griffen.
Für den AKTIONÄR bleibt die Aktie von Regeneron langfristig ein aussichtsreiches Einzelinvestment im Biotech-Sektor. Um den DAX-Wert Bayer sollten Anleger weiter einen Bogen machen. Die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA sind weiter ein enormer Belastungsfaktor für das Papier.