Der Börsengang von Bausch & Lomb fällt deutlich kleiner aus als geplant. Das Unternehmen, das gleichzeitig in New York und Toronto gelistet wird, kann seine Aktien nur unterhalb der angestrebten Preisspanne platzieren. Die Hoffnung, das IPO könnte eine Art Eisbrecher für andere Kandidaten werden, erfährt damit einen Dämpfer.
Bausch & Lomp gibt rund 35 Millionen Aktien zu einem Stückpreis von 18 Dollar aus. Ursprünglich sollten die Papiere des Kontaktlinsen- und Augenpflegeunternehmens zwischen 21 und 24 Dollar platziert werden. Mit einem Emissionsvolumen von 630 Millionen Dollar fällt das IPO kleiner aus als das der AKTIONÄR-Empfehlung TPG, die im Januar eine Milliarde Dollar einsammelte.
Aufgrund des niedrigeren Ausgabepreises kommt das Spin-off aus dem Pharmakonzern Bausch Health auf einen Marktwert von 6,3 Milliarden Dollar. Im Geschäftsjahr 2021 setzte Bausch & Lomb auf Pro-forma-Basis 3,8 Milliarden Dollar um und erwirtschaftete damit einen Nettogewinn von 65 Millionen Dollar.
Die Tatsache, dass der Börsengang deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt, versetzt auch der Hoffnung auf eine Belebung des IPO-Marktes einen Dämpfer. Das Augenmerk richtet sich nun auf das angekündigte Listing des Piano-Bauers Steinway (mehr dazu finden Sie in der Ausgabe 18/22 von DER AKTIONÄR).
Auch für Bausch Health ist das kleinere IPO eine Enttäuschung. Der Konzern braucht die Einnahmen, um seinen gewaltigen Schuldenberg von knapp 20 Milliarden Dollar abzutragen. Aufgrund des schwierigen Marktumfelds für Börsenneulinge bleibt DER AKTIONÄR bei Bausch & Lomb an der Seitenlinie.