Mit einem prozentual zweistelligen Kurssprung meldet sich die Aktie von Gubra am Dienstag eindrucksvoll an der Börse zurück. Weitere Phase-1-Studienergebnisse zum großen Adipositas-Medikamentenkandidaten GUBamy verleihen dem Biotech-Titel frischen Auftrieb. Doch in der Pipeline des Unternehmens schlummert weitaus mehr Potenzial.
Doch zunächst ein detaillierterer Blick auf die jüngsten klinischen Daten von GUBamy: Im ersten Teil der sogenannten MAD-Studie (MAD steht für Multiple Ascending Dose, also die mehrfach aufsteigende Dosis) fielen die Ergebnisse positiv aus. GUBamy wurde dabei gut vertragen.
Studienteilnehmer, die mit ein Milligramm und zwei Milligramm GUBamy einmal wöchentlich über sechs Wochen behandelt wurden, verzeichneten einen Gewichtsverlust. Der mittlere Gewichtsverlust in der Zwei-Milligramm-Kohorte betrug minus 7,77 Prozent an Tag 43. In der Placebogruppe wurde hingegen eine mittlere Gewichtszunahme von plus 1,99 Prozent an Tag 43 festgestellt. Gubra beobachtete erneut eine Aufrechterhaltung des Gewichtsverlusts. Zudem wurde die gute Halbwertszeit von GUBamy in Höhe von elf Tagen bestätigt. Diese lange Zeit könnte unter Umständen Gubra dazu bewegen, die Substanz auch in einer zweiwöchigen Darreichungsform zu entwickeln. Das ist allerdings noch Zukunftsmusik.
Die Gubra-Aktie kann sich nach den erneut vielversprechenden Studiendaten von den jüngsten Tiefständen lösen und prozentual zweistellig an Wert gewinnen. Im Herbst vergangenen Jahres, als die Dänen die ersten klinischen Daten zu GUBamy veröffentlicht hatten, stieg die Aktie zwischenzeitlich bis in den Bereich bei gut 90 Euro. Zuletzt litt der Titel vor allem unter der anhaltenden Kursschwäche des Branchenprimus Novo Nordisk. Dass sich AbbVie die Rechte an GUBamy gesichert hat und Gubra 350 Millionen Dollar in Form einer Vorauszahlung auf den Tisch legt, hat der Markt komplett ausgeblendet.
Gleiches gilt für die weiteren Pipeline-Assets, die Gubra hinter GUBamy vorantreibt. Dazu gehören weitere hochinteressante Projekte im Adipositas-Bereich, die mittel- bis langfristig weitere verborgene Werte heben könnten. Abgerundet wird das Business von Gubra durch ein hochprofitables Forschungsdienstleistungsgeschäft, welches auch in diesem Jahr prozentual zweistellig wachsen soll.
Auch wenn es die Kursentwicklung der vergangenen Wochen nicht suggeriert: Die Story von Gubra ist klar intakt und die aktuellen Kurse immer noch attraktiv. Kann das Unternehmen mit weiteren Daten punkten, die weitere Projektpipeline voranbringen und das Dienstleistungsgeschäft weiter auf einem dynamischen Wachstumskurs halten, sollte der Titel sich wieder in deutlich höhere Kursregionen vorarbeiten. Spekulativ ausgerichtete Anleger können weiter zugreifen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novo Nordisk, AbbVie.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novo Nordisk.
Aktien der Gubra befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.