Das Übernahmekarussell im Biotech-Sektor hat in dieser Handelswoche wieder mächtig an Fahrt aufgenommen. So greift Eli Lilly nach dem Radiopharmaka-Spezialisten POINT Biopharma, Kyowa Kirin aus Japan will sich den Gentherapie-Spezialisten Orchard Therapeutics unter den Nagel reißen. Und auch um Mirati Therapeutics halten sich erneut Übernahmegerüchte.
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag nach Angaben von Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, berichtet hat, prüfe der französische Pharma-Riese Sanofi eine mögliche Übernahme des Krebsarzneimittelherstellers.
Die Aktie von Mirati Therapeutics schoss daraufhin um über 45 Prozent auf 62,38 Dollar nach oben. Aktueller Börsenwert: 4,4 Milliarden Dollar. Das Hauptaugenmerk der Biotech-Gesellschaft liegt auf Krazati (Adagrasib), einem KRAS-Inhibitor. Mirati Therapeutics ist dabei, das Medikament auszurollen. Größter Konkurrent ist hierbei der Biotech-Riese Amgen, der mit Lumakras ebenfalls einen zugelassenen KRAS-Inhibitor im Produktportfolio vorzuweisen hat.
Apropos Amgen: Der Biotech-Riese strebt für Lumakras bei der US-Gesundheitsbehörde FDA eine reguläre Zulassung an. Ebenfalls am Donnerstag hat die FDA allerdings Bedenken signalisiert. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, seien Daten aus einer späteren Studie zu Lumakras nicht verlässlich, was Fragen über die bevorstehende Entscheidung der Behörde aufwerfe. 2021 wurde das präzisionsonkologische Medikament in einem beschleunigten Verfahren zugelassen.
"Eine Übernahme von Mirati Therapeutics würde den AKTIONÄR nicht verwundern", so DER AKTIONÄR bereits im Herbst vergangenen Jahres. Durch den massiven Ausverkauf im Biotech-Sektor könnte ein Interessent nun etwas günstiger zum Zuge kommen. Ein potenzieller Deal kann aber auch platzen. Wer im Bereich der Präzisionsonkologie investieren will, sollte sich bei Blueprint Medicines positionieren. Nur für spekulativ ausgerichtete Anleger, ein Stopp bei 35,50 Euro ist Pflicht.