Elektrolyseure sind unverzichtbar, um grünen Wasserstoff zu produzieren. In diesem Bereich gibt es nicht nur verschiedene Technologien, sondern auch viele Firmen, die sich vom Kuchen ein Stück abschneiden wollen. Sicherlich gehören Thyssenkrupp Nucera, Nel und Plug Power zu den prominenten Vertretern. Auch Sunfire aus Dresden will sich Marktanteile sichern, wie ein neuer Großauftrag untermauert.
Die Gesellschaft, die nicht börsennotiert ist, soll einen Druck-Alki-Elektrolyseur mit einer Leistung von 100 Megawatt (MW) für eine Raffinerie in Europa liefern. „Wir sind bereit, Anlagen für industrielle Großprojekte zu liefern", ist Sunfire-CEO Nils Aldag überzeugt. „Die Unterzeichnung dieses Vertrages über 100 MW ist für uns ein wichtiger Meilenstein. Wir arbeiten erstmalig mit einer führenden europäischen Raffinerie in einem kommerziellen Großprojekt zusammen."
Sunfire – zu den Investoren gehören unter anderem Neste aus Finnland und kein geringerer als Amazon – wird die Anlage aus zehn Modulen zusammensetzen. Die Inbetriebnahme soll Anfang 2026 erfolgen. Spannend: Die Dresdener erweitern ihre Produktionskapazitäten ebenso wie beispielsweise auch der norwegische Wettbewerber Nel. Aldag stellt bereits für 2024 Produktionskapazitäten in Höhe von einem Gigawatt für die Alkali-Elektrolyseure in Aussicht.
Warten auf weitere Großaufträge
Ein Auftrag über 100 Megawatt ist ein Wort. Auch Plug Power und Nel wollen sich weitere Order in dieser Größenordnung sichern. Zuletzt blieben allerdings größere Aufträge bei den beiden Sunfire-Wettbewerbern aus. Die Flaute bei den großen Projekten belastet auch die Kurse der beiden gelisteten Elektrolyse-Spezialisten.
Sunfire kann einen Top-Auftrag verbuchen. Plug Power und Nel sind ebenfalls auf solche großen Order angewiesen, um auf einem nachhaltigen Wachstumspfad zu bleiben, Marktanteile zu sichern respektive auszubauen und die Margen weiter zu verbessern. Insbesondere Plug Power hat im Hinblick auf die Gewinnentwicklung zuletzt massiv enttäuscht – Watchlist. Die Aktie von Nel erhält derzeit den Vorzug, Neueinsteiger sollten hier allerdings positive Chartimpulse abwarten. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 0,95 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
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