Kaum eine Branche wurde von der Coronakrise so hart getroffen wie die Luftfahrt. Während die Deutsche Lufthansa dank einer Kapitalerhöhung zumindest die ersten Staatshilfen zurückzahlen konnte, ist der US-Konkurrent American Airlines schon einen Schritt weiter. Für das abgelaufene Quartal rechnet der Konzern mit der Rückkehr in die schwarzen Zahlen.
Dank einer Erholung der Ticketnachfrage rechnet American Airlines unter dem Strich mit einem Gewinn von 135 bis 190 Millionen Dollar, teilte das Unternehmen am Dienstag in Texas mit. Dies verdankt die Airline aber auch den staatlichen Finanzhilfen zur Sicherung der Arbeitsplätze. Rechnet man diese Unterstützung heraus, wäre für das Sommerquartal ein Verlust von 620 bis 675 Millionen Dollar zu erwarten.
Der Geschäftseinbruch durch die Corona-Pandemie hatte American Airlines wie die gesamte Luftfahrtbranche im vergangenen Jahr in eine Existenzkrise gestürzt. Die US-Regierung griff den Unternehmen mit Geld unter die Arme, das diese nur für die Gehälter ihrer Mitarbeiter verwenden dürfen. Bei American Airlines summierten sich die Hilfen im dritten Quartal auf gut eine Milliarde Dollar vor Steuern.
Unterdessen berichtete das Unternehmen von einer starken Erholung der Nachfrage. Entsprechend habe American Airlines das Flugangebot so schnell hochgefahren wie nie zuvor. So lag die angebotene Kapazität im dritten Quartal noch 19,4 Prozent niedriger als im gleichen Zeitraum des Jahres 2019, der Umsatz sogar ein Viertel niedriger.
Auch wenn es ohne Staatshilfen noch nicht gelungen wäre, ist die Rückkehr von American Airlines in die Gewinnzone beeindruckend. Bei der Lufthansa dürfte dies erst im kommenden Jahr soweit sein. Dennoch zeigen die Zahlen einmal mehr, dass es für die Airlines weltweit langsam wieder aufwärts geht. Mutige Anleger können beim MDAX-Konzern auf steigende Kurse setzen.
Mit Material von dpa-AFX
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