Erst am Dienstag hatte DER AKTIONÄR von den Problemen des Volkswagen-Konzerns mit dem Werk im chinesischen Xinjiang berichtet und die Auswirkungen eines möglichen Rückzugs analysiert. Am Mittwoch gibt es nun neue Vorwürfe rund um das Problemwerk. VW zieht möglicherweise sogar den Abschied in Erwägung.
Wie das Handelsblatt am Mittwoch berichtete, hat VW und der Joint-Venture-Partner SAIC in der Provinz Xinjiang wohl Zwangsarbeiter eingesetzt. Bei den Vorwürfen dreht es sich allerdings nicht um das Werk in Urumqi, sondern um eine Teststrecke im nahegelegenen Turpan. Es gebe eindeutige Beweise, dass in der Bauphase uigurische Zwangsarbeiter eingesetzt wurden.
Die Prüfung einer unabhängigen Gesellschaft war erst im Dezember zu dem Ergebnis gekommen, dass VW in Xinjiang keine Zwangsarbeiter einsetzt. Jedoch gab es Zweifel aus den eigenen Reihen. Zudem hätte die Teststrecke nicht überprüft werden können, da die Einrichtungen unterschiedlichen Betreibergesellschaften gehören würden.
Das VW-Werk in der Region Xinjiang steht seit jeher in der Kritik. Für den Konzern ist es jedoch nur von geringer Bedeutung, weshalb die Entwicklungen um die Fabrik keine großen Auswirkungen haben dürften. Lediglich die Sorge, dass die chinesische Regierung VW das Leben bei einem Abschied aus Urumqi schwer macht, bleibt bestehen. DER AKTIONÄR rät aber weiterhin zum Kauf der Vorzüge. Das Chartbild hat sich zuletzt deutlich aufgehellt, die Erwartungshaltung gegenüber dem VW-Konzern ist auf dem aktuellen Niveau nach wie vor sehr niedrig.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..