Insbesondere bei Elektroautos hat sich auf dem chinesischen Markt im vergangenen Jahr der Preiswettbewerb deutlich verschärft. Hier macht die chinesische Konkurrenz ausländischen Herstellern mit Rabatten zu schaffen. So luchste der Elektroautobauer BYD dem jahrzehntelangen Marktführer Volkswagen den Spitzenplatz in der Volksrepublik ab.
China ist der größte Automarkt der Welt und als solcher auch für die deutschen Hersteller wie Volkswagen der wichtigste Einzelmarkt. Volkswagen machte in den letzten Jahren rund 40 Prozent seiner Gewinne in China. Eine Trendwende ist in China für Volkswagen nicht in Sicht. Während die UBS zuletzt bei ihrer Verkaufsempfehlung für die Aktie blieb, hob die HSBC am Freitag das Kursziel für die Volkswagen Vorzüge an.
Angesichts der zunehmenden E-Auto-Müdigkeit der Verbraucher, der sinkenden Bereitschaft von Flotten, E-Autos zu besitzen, und der rasch steigenden chinesischen Importe sei die Einhaltung der CO2-Vorschriften im Jahr 2025 zu einer größeren Hürde für die europäischen Autohersteller geworden, schrieb Analyst Patrick Hummel in einer Branchenstudie. Einige müssten ihre vollelektrischen Fahrzeuge aggressiv vermarkten, was zu noch mehr Preisdruck und Margenverwässerung in einem bereits überversorgten Segment führen könne. VW und Renault seien davon am meisten betroffen, wohingegen dieses Szenario für BMW, Volvo und Stellantis kein Thema sei. UBS-Analyst Hummel bleib bei seiner Verkaufsempfehlung für die VW-Aktie. Sein Kursziel lautet 100 Euro.
Dagegen empfahl die HSBC am Freitag die Volkswagen-Aktie zum Kauf. Analyst Mike Tyndall hob das Kursziel um fünf auf 130 Euro an.
Im E-Mobility-Segment in China kommen die ID-Modelle bei den Konsumenten nicht wirklich an. Zu wenig innovativ, zu wenig Infotainment, mangelhafte Software. Hier gilt es, schnellstmöglich zu handeln. Ein echter Gamechanger aus Sicht des VW-Konzerns ist allerdings noch immer nicht in Sicht. Der ID.7 mag gelungen sein, nett, mehr aber auch nicht.
Der Billigstromer ID.2 wird erst 2026 kommen, während Tesla und Stellantis das Marktsegment längst besetzt haben.
Auf der anderen Seite ist die Erwartungshaltung gegenüber dem VW-Konzern aktuell sehr niedrig. Anleger sorgen sich um China, die Batteriesparte PowerCo und die Softwaretochter Cariad. Das lässt Raum für positive Überraschungen. Aus technischer Sicht hat die Aktie zuletzt die wichtige 200-Tage-Linie hinter sich gelassen. Der nächste Widerstand liegt bei 129,50 Euro.
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