Der chinesische Automarkt hat sich im April weiter stabilisiert und gegenüber dem stark coronabelasteten Vorjahresmonat deutlich erholt. So setzten die Auto- und Nutzfahrzeugbauer in der Volksrepublik 2,16 Millionen Fahrzeuge an Händler ab, wie der Herstellerverband CAAM (China Association of Automobile Manufacturers) zuletzt in Peking mitteilte.
Das waren fast 83 Prozent mehr als im April des vergangenen Jahres, als die chinesische Regierung noch mit harten Lockdowns die Ausbreitung der Covid-Pandemie im Zaum halten wollte. Elektroautos legten besonders stark zu.
In den Daten des CAAM sind sowohl Pkw als auch Nutzfahrzeuge enthalten. Vor einigen Tagen hatte auch der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) von im Jahresvergleich deutlich anziehenden Pkw-Auslieferungen an die Endkunden berichtet.
China ist der größte Automarkt der Welt und als solcher auch für die deutschen Hersteller Volkswagen (inklusive Audi und Porsche), BMW und Mercedes-Benz der wichtigste Einzelmarkt.
Bei der Aktie von Volkswagen sollten Anleger beachten, dass die Aktie seit Mittwoch ex Dividende in Höhe von 8,76 Euro je Aktie gehandelt wird. Die kanadische Bank RBC hat derweil das Kursziel für Volkswagen von 181 auf 160 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Outperform" belassen. Der Ausblick des Autobauers impliziere eine Margenabsenkung im Jahr 2023, schrieb Analyst Tom Narayan in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Zudem hege er den Verdacht, dass sich der Preis-Mix bereits bei allen wichtigen Marken normalisiere. Es werde auch einige Zeit brauchen, bis Volkswagen das Geschäft mit batteriebetriebenen E-Fahrzeugen in China wieder in den Griff bekomme.
Die Aktien der deutschen Autobauer Volkswagen und Mercedes-Benz haben in den vergangenen Wochen korrigiert. Die Aktie der Porsche AG und von BMW präsentierten sich hingegen weiter stark. Die Favoriten des AKTIONÄR bleiben die Aktien der Porsche AG und von Mercedes-Benz. Bei BMW sollten Anleger das starke Momentum nutzen und die Gewinne laufen lassen. Volkswagen ist derzeit Haltepositionen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen, Mercedes-Benz, Porsche AG.
(Mit Material von dpa-AFX)