Volkswagen hat am Freitagabend vorläufige Zahlen präsentiert. Im dritten Quartal konnte der Konzern den Umsatz und das operative Ergebnis steigern. Allerdings wird VW vorsichtiger, was das Jahresziel beim operativen Gewinn angeht. Hier soll nun nur noch der Vorjahreswert von rund 22,5 Milliarden Euro erreicht werden.
Zuversichtlich bleibt Volkswagen hingegen, was den Umsatz angeht. Hier bestätigte der Konzern seine Prognose von einem Zuwachs von 10 bis 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Erlös soll also auf 307 bis 321 Milliarden Euro steigen. Ebenso bestätigt wurde das im Sommer gekappte Auslieferungsziel von 9 bis 9,5 Millionen Fahrzeugen. Die vollständigen Zahlen will Volkswagen am 26. Oktober präsentieren.
Im Quartal von Juli bis September erzielte VW den vorläufigen Zahlen zufolge einen Umsatzanstieg von zwölf Prozent auf 78,8 Milliarden Euro. Rund 4,9 Milliarden Euro blieben davon als operatives Ergebnis übrig. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte Volkswagen ein Ergebnis von 4,2 Milliarden Euro erzielen können. Die operative Rendite von 6,2 Prozent lag etwas unter den Analystenerwartungen.
Die Analysten bleiben derweil dennoch zuversichtlich. JP-Morgan-Branchenexperte Jose Asumendi sieht in der neuen Gewinnprognose keine substanzielle Verschlechterung. Er vergibt deswegen weiterhin die Einschätzung "Overweight" und sieht ein Kursziel von 193 Euro.
Auch die kanadische Bank RBC bewertet Volkswagen weiter mit „Overweight“. Das Kursziel der Kanadier liegt bei 160 Euro. Allerdings zeigte sich Analyst Tom Narayan vom Gewinnziel für das Gesamtjahr enttäuscht. Dies impliziere, dass die operative Marge 2023 näher bei 7 Prozent und damit deutlich unter der ursprünglich angepeilten Spanne von 7,5 bis 8,5 Prozent liegen dürfte, sagte er.
Zuletzt ist die Aktie von Volkswagen weiter deutlich unter Druck geraten, das Chartbild hat sich weiter eingetrübt. DER AKTIONÄR sieht derzeit keine positiven Anzeichen für steigende Kurse für VW. Anleger sollten eine klare Aufhellung des Chartbilds abwarten. Dies tritt erst ein, sobald die 50-Tage-Linie, die bei 115,02 Euro verläuft, genommen wird. Für den langfristigen Trend entscheidend ist die wichtige 200-Tage-Linie, die bei 122,62 Euro verläuft.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz.