Um die Entwicklung von Batterietechnologien für seine Elektroautos voranzutreiben, hat der Volkswagen-Konzern weitere Kooperationen geschlossen. Der Wolfsburger Autobauer will ab 2026 auch aus dem Oberrheingraben gewonnenes Lithiumhydroxid in Batteriequalität erhalten. Das wird das deutsch-australische Unternehmen Vulcan Energy liefern. Dessen Aktie macht einen Freudensprung.
Volkswagen schließt außer mit dem Cleantech-Unternehmen Vulcan Energy Resources noch Kooperationen mit dem Batteriefertigungs-Spezialist 24M Technologies und mit dem Materialtechnologie-Spezialisten Umicore, mit dem Vulcan ebenfalls bereits einen Liefer-Deal vereinbart hat.
Der VW-Konzern werde während der fünfjährigen Vertragslaufzeit mindestens 34.000 Tonnen und maximal 42.000 Tonnen Lithiumhydroxid in Batteriequalität beziehen, bestätigt Vulcan gegenüber dem AKTIONÄR. VW habe sich außerdem das Vorkaufsrecht für zusätzliche Kapazitäten von Vulcan gesichert.
Allerdings muss die deutsche Tochter Vulcan Energie Ressourcen die kommerzielle Förderung erst noch aufnehmen. Bislang läuft nur eine Pilotanlage. Die CO2-neutrale Großproduktion von Lithium werde ab 2025 laufen, sagte Vulcan-Vorstand Horst Kreuter kürzlich dem AKTIONÄR.
Mit Hilfe der Kooperationen will VW die Industrialisierung der Batterietechnologie und die Großserien-Produktion forcieren. Bis 2030 sollen in Europa zwei Dutzend Giga-Fabriken entstehen, allein VW plant sechs, unter anderem auch bei Salzgitter nahe Wolfsburg.
Der E-Auto-Boom erfordert mehr Batterien. Die Kapazität in der Batteriezellen-Produktion soll dem Branchendienst Benchmark Minerals zufolge auf drei Millionen Gigawattstunden anwachsen, sechsmal mehr als im Jahr 2020. Und Batterien benötigen Lithium.
Erst Ende November hatte Vulcan Energie auch mit dem Opel-Mutterkonzern Stellantis eine Liefervereinbarung unterschrieben (DER AKTIONÄR berichtete).
Die Aktie von Vulcan Energy springt am Donnerstag prozentual zweistellig nach oben und überspringt dabei auch die kurzzeitig unterschrittene 200-Tage-Linie. Vor der Mitteilung war die Aktie am Mittwoch vom Handel ausgesetzt worden.
Vulcan Energy ist neben großen Lithium-Playern wie Albemarle, Ganfeng und SQM sowie Livent und Standard Lithium auch im Best of Lithium Index enthalten. Dieser hat – trotz des Kursrutsches von Vulcan nach einer Leerverkäufer-Attacke – in der vergangenen Woche ein neues Allzeithoch markiert. Vulcan hat mit weniger als drei Prozent derzeit die geringste Gewichtung im Index.
Die Produzenten von Elektrofahrzeugen und den Batterien dafür benötigen Lithium. Der Bedarf wird in den kommenden Jahren voraussichtlich massiv steigen. Vulcan Energy ist mit seiner Produktion in Deutschland quasi im Mittelpunkt Europas und dürfte nach derzeitigen Planungen große Mengen des wichtigen Rohstoffs liefern.
Wer ein Investment in den mitunter sehr volatilen Lithium-Einzelwerten scheut, greift zu einem Produkt auf den Best of Lithium Index. Nach neuen Rekordhöhen ist der Index kürzlich etwas zurückgekommen. Mit dem Index-Zertifikat DA0AAS kann man den Index mit seinen zehn Werten annähernd 1:1 nachbilden.
Börsen.Briefing Newsletter
Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen bei spannenden Unternehmen und an der Börse auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Kostenlos.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: Der Preis der Finanzinstrumente wird von einem Index als Basiswert abgeleitet. Die Börsenmedien AG hat diesen Index entwickelt und hält die Rechte hieran. Mit den Emittenten von Finanzinstrumenten Morgan Stanley, HSBC Trinkaus und Vontobel hat die Börsenmedien AG eine Lizenzvereinbarung geschlossen, wonach sie den Emittenten eine Lizenz zur Verwendung des Index erteilt. Die Börsenmedien AG erhält insoweit von den Emittenten Vergütungen.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Vulcan Energy Resources.