Im Zuge der US-Importzölle auf Autos aus der EU sind die Volkswagen-Vorzüge kräftig unter die Räder gekommen. Vom Zwischenhoch im März hat die Aktie rund 23 Prozent zurückgesetzt. Die Aktie ist am Freitag auch noch unter eine wichtige Unterstützung gefallen. Damit droht ein Rücksetzer aufs Mehrjahrestief.
Am frühen Freitagnachmittag notieren die Vorzüge mit mehr als fünf Prozent im Minus bei 85,00 Euro. Damit setzt sich der Abverkauf der Vorwochen fort. Zuletzt hatte die Aktie bereits die charttechnisch wichtige 50-Tage-Linie bei 100,49 Euro sowie den GD200 95,07 Euro gerissen. Die Unterstützung im Bereich von 89,50 Euro wurde ebenfalls unterschritten.
Mit dem Rücksetzer vom Freitag verschärft sich die Lage weiter: Auch das Septembertief letzten Jahres bei 87,72 Euro ist gefallen. Damit dürfte sich der Abverkauf weiter beschleunigen. Nun ist auch das Mehrjahrestief, welches die Volkswagen-Aktie im November letzten Jahres bei 78,86 Euro markierte, denkbar. Auf dem Weg dorthin liegt keine nennenswerte Unterstützung mehr.
Hoffnung auf schnelle Besserung gibt es nicht. Das Marktumfeld ist extrem angespannt. Die US-Zölle auf Importe treffen VW hart. Zudem sorgt die Gegenreaktion Chinas auf den „Freedom Day“ mit Zöllen in Höhe von 34 Prozent für Angst unter Anlegern. Es ist ein weiterer Schritt in Richtung eines weltweiten Handelskriegs.
Hinzu kommen zudem die hausgemachten Probleme bei Volkswagen. In China nimmt die hiesige Konkurrenz den Wolfsburgern mehr und mehr Marktanteile ab. In Europa belasten derweil CO2-Vorschriften und die schwache Nachfrage nach Stromern. Einen Wachstumsmarkt scheint das VW-Management dagegen in Südamerika ausgemacht zu haben. Am Freitag wurde bekannt, dass knapp eine halbe Milliarde Euro für die Entwicklung und Produktion eines neuen Modells nach Argentinien fließt.

Die charttechnische Lage bei Volkswagen ist verheerend. Weitere Rücksetzer sind nicht auszuschließen. Die Aktie riss am Donnerstag den Stoppkurs des AKTIONÄR, der Anleger so vor weiteren Verlusten bewahrte. Auf dem aktuellen Niveau dürfte zwar schon ein Großteil der negativen Nachrichten eingepreist sein. Ein Einstieg drängt sich im aktuellen Umfeld aber nicht auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..