Audi und Porsche können ihre Formel-1-Pläne weiter verfolgen. Vorstand und Aufsichtsrat der Volkswagen AG, der Porsche AG und der Audi AG bestätigten in einer Sitzung am Donnerstag "Planungen der beiden Konzernmarken für einen eventuellen Einstieg in die Formel 1". Dies teilte ein Sprecher auf Anfrage mit.
Audi habe "grundsätzlich die Möglichkeit, 2026 in die Königsklasse des Motorsports einzusteigen", um dort "Vorsprung durch Technik" zu demonstrieren", teilte der Autohersteller der Deutschen Presse-Agentur mit. Eine Entscheidung für einen Einstieg sei aber noch nicht gefallen, man befinde sich "in der finalen Phase der Bewertung".
Das Formel-1-Reglement ab 2026 liegt noch nicht vor. "Es sieht weitreichende Änderungen für einen nachhaltigeren Sport vor und ist Voraussetzung für einen möglichen Einstieg von Audi", hieß es. Hierbei sei Audi im Austausch mit dem Automobil-Weltverband Fia.
Schon seit Monaten werden die VW-Konzerntöchter Audi und Porsche mit einem Formel-1-Einstieg in Verbindung gebracht. In Vorgespräche über das künftige Reglement waren Delegationen schon eingebunden.
Die Formel 1 will interessierten Herstellern mit einem Regelkompromiss entgegenkommen. Ab 2026 sollen die Hybrid-Motoren mit 100 Prozent nachhaltigem Kraftstoff betrieben werden. Der Verbrenner im Aggregat soll nur noch 50 Prozent der Leistung beitragen, der Rest ist elektrisch. Das passt zur künftigen Ausrichtung der Auto-Branche.
Zudem hat man sich auf ein Ende des teuren und komplexen Motorenbausteins MGU-H verständigt, der aus der Abgaswärme des Motors Energie zurückgewinnt. Der Automobil-Weltverband hatte dazu im Dezember 2021 eine Blaupause veröffentlicht.
Audi-Chef Markus Duesmann reizt ein Einstieg in die Königsklasse. Der Diplom-Ingenieur hat selber Formel-1-Vergangenheit. Er war früher Entwicklungschef bei Mercedes , später verantwortete er die Abteilung Antriebe bei BMW .
"Wenn die Formel 1 nachhaltiger wird, könnte sie für Audi interessant werden", hat Duesmann wiederholt eingeräumt. Im Fall des Formel-1-Einstiegs würde Audi die Motoren in Ingolstadt bauen.
Audi wird mit einer Übernahme der britischen Sportwagenmarke McLaren, die auch in der Formel 1 mit Mercedes als Motorenpartner vertreten ist, in Verbindung gebracht. Porsche wird als möglicher Partner von Red Bull um den aktuellen Weltmeister Max Verstappen gehandelt.
DER AKTIONÄR bleibt langfristig weiter zuversichtlich für die Aktie von Volkswagen. Kurzfristig können allerdings die Ukraine-Krise und der Halbleitermangel für Probleme sorgen. Zuletzt ist die Aktie am wichtigen Widerstand im Bereich von 160 Euro nach unten abgeprallt. Ein Sprung darüber wäre ein wichtiges positives charttechnisches Signal.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen.