Angesichts anhaltenden Chipmangels und weltweiter Lieferkettenprobleme in der Autoindustrie hat sich Volkswagen auf dem US-Markt zu Jahresbeginn schwergetan. Im Auftaktquartal setzte VW dort laut Mitteilung vom Montag knapp 65.000 Neuwagen ab – das waren 28,5 Prozent weniger als noch vor einem Jahr.
Bereits im letzten Vierteljahr 2021 waren die Verkäufe in den USA deutlich gesunken. Im jüngsten Quartal musste Volkswagen bei fast allen wichtigen Modellen starke Einbußen hinnehmen. Die in den USA eigentlich beliebten SUV Tiguan und Atlas – von denen die Bilanz im Vorjahr sehr profitiert hatte – verbuchten ähnlich starke Rückgänge wie Jetta und Passat. Beim Elektromodell ID.4 stiegen die Verkäufe zwar um 481 Prozent, sie trugen mit 2.755 Stück aber noch relativ wenig zum Gesamtergebnis bei.
Volkswagen will im Mai mit der Serienproduktion seines Elektro-Kompakt-SUV ID.4 im Werk in Emden beginnen. Das kündigte der Autobauer nach einem Besuch des Standortes von VW-Kernmarkenchef Ralf Brandstätter und der Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Daniela Cavallo Ende vergangener Woche in der Seehafenstadt an. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. Mit dem Bau des neuen Modells steigt VW in Emden auf die Elektromobilität um. Emden ist dann nach dem Werk im sächsischen Zwickau der zweite Standort in Deutschland, an dem das Modell gefertigt wird.
Am Freitag hatten bereits die Volkswagen-Töchter Audi und Porsche schwache Absatzzahlen für den US-Markt vorgelegt. Porsche verzeichnete nach einem starken Ergebnis im Vorjahreszeitraum ein Minus von knapp einem Viertel auf 13.042 Fahrzeuge. Bei Audi sank der US-Absatz in den drei Monaten bis Ende März sogar um 35 Prozent auf 35.505 Fahrzeuge. Der Rivale BMW hingegen schaffte bei seiner Stammmarke ein Verkaufsplus von 3,2 Prozent auf 73.714 Neuwagen.
Langfristig bleibt DER AKTIONÄR insbesondere im Hinblick auf die starke Positionierung im Elektroauto-Segment zuversichtlich. Weiterhin im Fokus steht die 160-Euro-Marke, die es nachhaltig zu überwinden gilt. Wichtig wäre aus charttechnischer Sicht zudem, dass die 38-Tage-Linie geknackt werden kann.