Volkswagen will den Ausbau seines Angebots an batteriebetriebenen Elektroautos (BEV) trotz Rückschlägen in der begleitenden Software-Entwicklung und Problemen in China beschleunigen. Konzernchef Oliver Blume nannte die "schnelle Umsetzung unserer BEV-Strategie" am Freitag auf einer außerordentlichen Hauptversammlung in Berlin einen der zentralen Punkte.
Dies sei einer der wesentlichen Werttreiber, die er in den nächsten drei Jahren konsequent angehen werde.
Bei E-Fahrzeugen war die Konkurrenz für die Wolfsburger zuletzt deutlich gewachsen – nicht nur durch anhaltende Erfolge des US-Rivalen Tesla, auch durch neue Anbieter auf dem wichtigsten Automarkt China. "In diesem Jahr werden wir die Auslieferungen von E-Fahrzeugen dort voraussichtlich verdoppeln", sagte Blume.
Es gebe bei VW "einen neuen Management-Stil, basierend auf Leistung, Teamgeist und Umsetzung", so Blume. Unter seinem Vorgänger Herbert Diess hatte es insbesondere im Verhältnis zum Betriebsrat häufig gekracht.
Die DZ Bank hat die Volkswagen-Vorzugsaktien in ihre Auswahlliste "Equity Long-Ideen" aufgenommen. Die Einstufung wurde auf "Kaufen" mit einem fairen Wert von 155 Euro belassen. Der Autokonzern sollte in den kommenden Quartalen – vor allem mit seinen Premiummarken – von der guten Nachfrage- und Preissituation profitieren, schrieb Analyst Michael Punzet in einer am Freitag vorliegenden Studie. Die möglichen negativen Auswirkungen der aktuellen Wirtschaftslage auf die Absatz- und Ergebnisentwicklung 2023 erschienen auf dem aktuellen Kursniveau mehr als ausreichend eingepreist. Zusätzliche Impulse könnten sich aus der Börsenbewertung der Vorzugsaktie der Tochter Porsche AG ergeben.
DER AKTIONÄR sieht die Aktie von Volkswagen derzeit als Halteposition. Die Aktie ist zuletzt an der 200-Tage-Linie nach unten abgeprallt. Erst ein Sprung darüber würde ein neues positives Signal für die Aktie erzeugen. Der Favorit im Sektor bleibt die Porsche AG.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen, Porsche AG.