Die Aktie von Volkswagen war am Morgen noch mit einem Minus in den Handel gestartet. Zuletzt konnte sie sich aber, wenn auch nur knapp, ins Plus vorarbeiten und gehört damit zu den drei einzigen Werten im deutschen Leitindex DAX mit einem positiven Vorzeichen. Beflügelt wird der Wert von der allgemein etwas besseren Stimmung im Automobilsektor sowie von guten Auslieferungszahlen.
Bei Volkswagen gehen die Verkaufszahlen wieder nach oben. Dazu äußerte sich Vorstandschef Oliver Blume gegenüber der BILD-Zeitung bereits zufrieden: „"Der Volkswagen-Konzern hat seine Hausaufgaben gemacht.“ (DER AKTIONÄR berichtete: „Volkswagen: "Schalten einen Gang hoch").
Am späten Vormittag wurden nun die offiziellen Zahlen veröffentlicht. Weltweit lieferte der Konzern von Januar bis März gut 2,1 Millionen Fahrzeuge aller Konzernmarken aus, 1,4 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie die Wolfsburger am Mittwoch mitteilten. Vor allem die bisher schwächelnde Marke VW Pkw machte Boden gut.
Bei der Kernmarke, auf die mehr als die Hälfte aller Verkäufe entfällt, ging es um gut fünf Prozent nach oben, auf gut 1,1 Millionen Fahrzeuge. Bei Audi gingen die weltweiten Auslieferungen dagegen um 3,4 Prozent auf rund 383.400 Fahrzeuge zurück, beim Sportwagenbauer Porsche sogar um fast acht Prozent auf 71.500.
Deutlich nach unten ging es konzernweit vor allem in China, wo VW noch 644.100 Autos auslieferte, gut sieben Prozent weniger als vor einem Jahr. Zuwächse im Rest der Welt konnten das aber mehr als ausgleichen. In Europa ging es um 3,7 Prozent nach oben. In den USA zog der Absatz sogar um 6,2 Prozent an. Experten sehen darin Vorzieheffekte wegen der neuen Autozölle von US-Präsident Donald Trump, die seit Anfang April gelten.
Einen deutlichen Zuwachs gab es bei E-Autos: Weltweit wurden in den drei Monaten 216.800 reine Stromer aller Konzernmarken ausgeliefert, fast 60 Prozent mehr als vor einem Jahr. In Europa hat sich die Zahl gegenüber dem schwachen ersten Quartal 2024 sogar mehr als verdoppelt, auf 158.100 Fahrzeuge.
Die Zahlen für die ersten drei Monate des laufenden Jahres können sich durchaus sehen lassen und machen in einer schwierigen Zeit Mut. Für ein deutliches Kursplus reichen sie am heutigen schwachen Tag aber dennoch nicht. Hierfür ist das Marktumfeld einfach zu schlecht. Wichtig ist aus charttechnischer Sicht, dass die Unterstützung in Form das Novembertiefs 2024 weiter verteidigt werden kann. Ein starkes positives Signal würde erst der Sprung über die 200-Tage-Linie bringen, die bei knapp 95 Euro verläuft.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..
Enthält Material von dpa-AFX