Vergangene Woche kündigte Volkswagen-CFO Arno Antlitz an, bis 2030 das Angebot an Verbrennermodellen des Konzerns um 60 Prozent zu reduzieren und sich zukünftig auf die Produktion margenstärkerer Fahrzeuge zu konzentrieren. Zudem soll der Fokus nicht mehr auf hohen Absatzzahlen liegen. Das bereitet bei der spanischen VW-Tochter Seat nun Sorgen.
Seat fuhr in den letzten beiden Jahren Verluste ein und hat aktuell kein vollelektrisches Modell im Angebot. Auch in Zukunft ist ein reines Elektromodell bei der Marke nicht in Planung. Um den Verlusten ein Ende zu setzen, wurde vor vier Jahren begonnen unter der neuen Marke Cupra, einer Tochter der Spanier, hochpreisigere und margenstärkere Fahrzeuge anzubieten. Von Cupra gibt es bereits elektrifizierte Fahrzeuge und vier neue elektrifizierte Modelle sollen hinzukommen.
Während Cupra damit für die elektrische Zukunft steht, ist Seat mit dem Verbrennungsmotor eher die Vergangenheit und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die Marke Seat zum Ende des Jahrzehnts eingestellt wird. Das Seat-Werk in Martorell soll auf Elektautos umgestellt werden.
Im vergangenen Jahr erzielte Cupra bereits einen Umsatz von 2,2 Milliarden Euro und zeichnete sich damit immerhin für fast ein Viertel des Seat-Umsatzes verantwortlich. Dieses Jahr soll der Umsatz bereits fünf Milliarden Euro betragen.
Das mögliche Aus der Marke Seat würde zu den Aussagen von Antlitz passen. Mit den Modellen von Cupra hätte VW bereits margenstärkere und elektrische Fahrzeuge als Ersatz. Langfristig ist DER AKTIONÄR weiter von VW überzeugt. Kurzfristig können allerdings die Ukraine-Krise und der Halbleitermangel für Probleme sorgen. Charttechnisch wäre vor allem ein nachhaltiges Überwinden der 160-Euro-Marke wichtig.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen.